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Tesla auf eigener Wasser-Suche: Landrat von Nachbar-Kreis sieht rote Linie überschritten

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Bild: Tesla (Produktion in deutscher Gigafactory)

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Dass die Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin trotz langer Verfahren und vieler Umplanungen nach gut zwei Jahren betriebsbereit gebaut und genehmigt war, dürfte auch mit erheblicher Improvisationskunst zusammenhängen. Doch damit ist die Arbeit noch längst nicht erledigt, denn die Elektroauto-Fabrik in Brandenburg soll noch viel größer werden. Dafür wird unter anderem mehr Wasser benötigt, und weil der zuständige Verband nach eigenen Angaben keine Reserven mehr hat, sucht Tesla jetzt selbst danach. Der Landrat des angrenzenden Landkreises Märkisch-Oderland will allerdings, dass die Landesregierung das unterbindet.

Tesla will nur suchen, nicht fördern

Über die Tesla-Suche nach Wasser im Umfeld der deutschen Gigafactory hatten vergangene Woche zunächst RTL und die Zeitschrift stern berichtet. Wenig später fand eine Sitzung der Gemeinde-Vertretung Grünheide statt, bei der ein von Tesla beantragtes Bebauungsplan-Verfahren für ein Nachbar-Grundstück beschlossen wurde. Ein Vertreter des Unternehmens bestätigte bei dem Termin eigene Wasser-Aktivitäten, erklärte aber, es gehe dabei nur darum, eine bessere Daten-Grundlage zu schaffen.

Tesla will nach eigenen Angaben also nicht selbst Wasser fördern, sondern nur dazu beitragen, dass in der Region mehr davon erschlossen werden kann. Dem Landrat des Kreises Märkisch-Oderland, der nördlich an den Gigafactory-Kreis Oder-Spree grenzt, geht jedoch schon das zu weit, wie er dem Tagesspiegel in einem am Dienstag veröffentlichten Interview sagte: „Es kann nicht sein, dass ein global agierender Großkonzern anfängt, in Brandenburg selbst nach Wasser zu suchen“, erklärte Gernot Schmidt. Umweltminister und Ministerpräsident des Landes müssten diesen Aktivitäten „einen Riegel vorschieben“.

Weiter sprach Schmidt von einer Privatisierung durch die Hintertür, die sich gerade bei Wasser verbiete. Mit eigenen Erkundungen durch Tesla werde sonst eine rote Linie überschritten. Dabei hatte laut dem Tagesspiegel-Bericht der Wasser-Zweckverband Fürstenwalde, in dessen Gebiet die bisherigen Arbeiten fielen, die Unterstützung durch Tesla als hilfreich bezeichnet. Das Unternehmen ist offenbar bereit, für Probebohrungen und Pumpversuche eine siebenstellige Summe auszugeben.

Antrag für Gigafactory-Ausbau erwartet

Denn wie praktisch immer bei Tesla drängt die Zeit. Nach Berichten von Ende Oktober soll noch in diesem Jahr bei der Landesregierung ein Antrag für die nächste Ausbau-Stufe der Gigafactory auf dem bestehenden Gelände gestellt werden. Der lokale Wasser-Verband WSE hatte die Versorgung für die bisherige Phase in letzter Minute für gesichert erklärt, aber vorerst auch weitere Industrie-Ansiedlungen ausgeschlossen. Wenn Tesla wie bei den ersten Gigafactory-Gebäuden auf der Grundlage von Vorab-Genehmigungen früh mit den neuen Arbeiten beginnen will, würde deshalb wohl bald von irgendwoher eine positive Wasser-Prognose gebraucht.

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