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Das andere Tesla? Aufregung um steilen Kurs-Anstieg bei Wasserstoff-Konkurrent Nikola

nikola badger

Bild: Nikola

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Jemand möchte Tesla einen wichtigen Titel streitig machen: Ende Juni würden die Reservierungen für den Elektro-Pickup Badger eröffnet, kündigte der Gründer des Konkurrenten Nikola am Montag auf Twitter an. Das Auto werde der „übelste“ emissionsfreie Pickup überhaupt werden, schrieb Trevor Milton – dabei hatte Tesla-CEO Elon Musk genau das erst vor kurzem für den Tesla Cybertruck in Anspruch genommen. Allein die Badger-Vorankündigung sorgte dafür, dass sich der Kurs der frisch an der Nasdaq notierten Nikola-Aktie am Montag glatt verdoppelte, und auch am Dienstag ging es weiter zweistellig nach oben.

Wie Tesla, aber mit Wasserstoff

Die Kurs-Explosion ließ den Börsenwert des 2014 in Utah gegründeten Unternehmens zeitweise auf mehr als 30 Milliarden Dollar zunehmen, also etwa ein Fünftel der Marktkapitalisierung von Tesla. Dabei gibt es fast das gesamte Unternehmen Nikola bislang nur als Plan, wie Bloomberg anmerkt: Der Nikola-Umsatz in diesem Jahr betrage 0 Dollar, schreibt die Nachrichtenagentur.

Den Badger hatte Nikola schon in diesem Februar angekündigt, aber schon vorher war das Unternehmen in einem Bereich aktiv, in dem mit dem Semi auch Tesla mitmischt: bei Lastwagen. Aber ganz anders als Tesla will zwar auch Nikola nur Elektroautos bauen. Aber sowohl der Laster als auch der Pickup sollen ihre Energie nicht nur aus Akkus beziehen, sondern auch aus Wasserstoff samt Brennstoffzellen an Bord – ein Konzept, das Tesla-Chef Musk wiederholt als blödsinnig bezeichnet hat.

https://twitter.com/nikolatrevor/status/1269998899072323585

Nicht nur deshalb war die Twitter-Reaktion auf den steilen Nikola-Anstieg unter Tesla-Anhängern am Dienstag verstimmt. Dabei müssten sie die Botschaft eigentlich mögen: Ein junges, idealistisches Unternehmen will die Transport-Welt mit langfristigen Investitionen sauber revolutionieren und benötigt dafür erst viel Zeit und Geld, bevor es die auch für Aktionäre verdienten Gewinne einfahren kann. Am Dienstag stellte der Nikola-Gründer seine Mission und die von Tesla im Börsen-Fernsehen als die gleiche dar.

Patent-Vorwürfe Nikola gegen Tesla

Das klingt nach Tesla vor einigen Jahren, und wenn man die Grund-Annahmen und -Aussagen von Nikola glaubt, mag man auch an eine ähnlich positive Entwicklung glauben. Nur hatte Tesla mittlerweile Gelegenheit, sich zu bewähren, hat viele von seinen Ankündigungen schon umgesetzt und viel Geld zur Realisierung weiterer Projekte zur Verfügung. Nikola dagegen hat vor allem Pläne, und dann auch noch mit den von Tesla-Fans verachteten Brennstoffzellen.

Außerdem wirft das Unternehmen Tesla vor, bei seinem Semi Design-Patente für den eigenen Lastwagen Nikola One missachtet zu haben. Und auf gewisse Weise ist schon der Name eine Provokation: Als Nikola 2014 von Trevor Milton gegründet wurde, hatte Tesla schon vor mehr als einem Jahrzehnt den Nachnamen desselben Erfinders Nikola Tesla als Firmennamen gewählt.

Tesla-Konkurrent selbst auf Twitter

Und Milton, der zum Börsengang (in Form der Übernahme einer schon notierten Gesellschaft) vom Job als CEO auf den Posten des Executive Chairman bei Nikola gewechselt ist, will dem Chef bei der viel größeren anderen Hälfte des Erfinder-Namens offenbar selbst beim Twittern Konkurrenz machen: Er wolle der „zugänglichste und direkteste“ Top-Manager auf der Plattform sein, schrieb er vor kurzem – ein Titel, den sich eigentlich ebenfalls längst Tesla-CEO Musk verdient hat.

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