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Tesla wehrt sich gegen Vorwürfe, ausländische Arbeitskräfte als billige Fabrikbauer zu beschäftigen

Bilder: Tesla

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In einem Bericht von The Mercury News wird Tesla beschuldigt, ausländische Arbeitskräfte als billige Fabrikbauer für den Aufbau der neuen Lackierfabrik in Zusammenarbeit mit der Eisenmann AG zu benutzen. Wie es heißt, soll das deutsche Unternehmen Eisenmann Arbeitskräfte aus Osteuropa eingeflogen haben, welche mit einem Stundenlohn von fünf US-Dollar die Stunde beschäftigt wurden. Arbeitskräfte aus Nordamerika erhielten hingegen 52 US-Dollar als Stundenlohn. Auf Twitter erklärte Tesla-CEO Elon Musk, dass er davon erst durch den Bericht erfahren habe.

Im Bericht von Mercury News geht es um den slowenischen Elektriker Gregor Lesnik, welcher von Eisenmann für den Aufbau der Lackierfabrik im März 2015 angeheuert wurde. Lesnik erlitt bei einem Sturz aus dem 3. Stock zahlreiche Verletzungen, darunter zwei gebrochene Beine. Er sei einer von 140 ausländischen Arbeitskräften, die indirekt von Tesla beschäftigt wurden. Er wurde mittels B1/B2-Visum (Geschäfts- und Tourismusreisen) in den USA eingeflogen. Sein Visum deutete darauf hin, dass er andere Arbeitskräfte beaufsichtigen sollte, doch stattdessen hat er selbst Arbeiten verrichtet, die mit diesem Visum nicht gedeckt waren.


Lesnik klagt nun gegen seine Arbeitgeber, da die Unternehmen sowohl gegen Arbeitsrecht als auch gegen rechtlich festgelegte Mindestlöhne verstoßen haben. Laut eigener Aussage habe er sechs Tage die Woche zehn Stunden pro Tag gearbeitet und dabei keine Überstunden bezahlt bekommen. Andere ausländische Arbeitskräfte, die von Mercury News befragt wurden, erzählten von ähnlichen Konditionen. Sie merkten jedoch an, dass sie mit der Arbeit zufrieden wären. In der Vergangenheit wurden bereits einige Unternehmen aus dem Silicon Valley für solche Vorgehen vom Arbeitsministerium mit Bußgeld abgestraft.

Tesla, der deutsche Auftragnehmer Eisenmann und ein slowenisches Unternehmen namens Vuzem haben die Verantwortung jeweils von sich gewiesen. Tesla erklärte in einer Stellungnahme, dass es überhaupt nichts mit dem Arbeitsvertrag von Lesnik zu tun habe: „Tesla bringt manchmal Arbeitnehmer seitens Dritter ein, damit diese kurzzeitige Bauvorhaben realisieren […] In solchen Situation geht Tesla einen Vertrag mit seinem Auftragnehmer ein, welcher es ihnen erlaubt, die nötigen Ressourcen für diese Arbeit selbst auszuwählen, dabei jedoch die Arbeiter sachgerecht einzustellen und zu bezahlen.“

Tesla hat nach Bekanntwerden dieses Falls eine Stellungnahme auf der eigenen Internetseite veröffentlicht, welche eine schnelle Aufklärung verspricht. Obwohl bereits eine zuständige Aufsichtsbehörde den Unfallhergang untersucht und Tesla für unschuldig erklärt hat, will sich der Autobauer aus moralischen Gründen um den Arbeiter kümmern.

Tesla zahlte jedem Arbeiter 55 US-Dollar die Stunde

Elon Musk hat gestern ein Antwortschreiben von Eisenmann auf Twitter veröffentlicht, in welchem erklärt wird, dass auch der deutsche Auftragnehmer über die Vorwürfe überrascht sei. Wie es heißt, habe Tesla nicht fünf US-Dollar die Stunde für die Arbeiter an das Subunternehmen Vuzem bezahlt, sondern 55 US-Dollar. „Dieser Kurs ermöglichte ISM Vuzem seine Arbeiter angemessen zu bezahlen“, erklärt Unternehmensleiter Mark West im Schreiben an Tesla. Bezüglich des Verstoßes gegen die Visabestimmungen, erklärte Eisenmann, dass man gar nicht in diesem Prozess involviert war und nun alle Anschuldigungen aus dem Bericht prüfe.

In einem weiteren Tweet erklärte Musk, dass man weiterhin sicherstellen sollte, dass sich um den verletzten Arbeiter gekümmert wird. Außerdem versucht das Unternehmen stets einen fairen Umgang zu gewährleisten. Auch wenn man das nicht immer schafft, sei die Intention dazu durchweg vorhanden. „Der Bericht von Mercury scheint sich immer weniger und weniger zu bewahrheiten“, schreibt Musk.

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