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Teure Tesla-Software zum Mitnehmen? CEO Musk deutet Einlenken bei FSD-Option an

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Bild: Tesla

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In den USA 10.000 Dollar, in Deutschland 7500 Euro: Diesen Preis verlangt Tesla aktuell von Bestellern oder Besitzern seiner Elektroautos, wenn sie neben dem Basis-Autopiloten auch die Option FSD (Full Self-Driving, auf Deutsch als „volles Potenzial für autonomes Fahren“ bezeichnet) haben wollen. Manche haben dieses Extra schon vor Jahren gekauft, als es noch etwas weniger kostete, doch die Umsetzung des Autonomie-Versprechens lässt auf sich warten. Schon mehrmals wurde an CEO Elon Musk deshalb der Wunsch herangetragen, die teure Option wenigstens beim Umstieg auf einen neuen Tesla mitnehmbar zu machen – und jetzt zeigte er zumindest Anzeichen dafür, in dieser Frage umzudenken.

Musk reagiert auf hartnäckigen Analysten

Eigentlich wurde Musk am Samstag nur zu einem Teil-Aspekt dieses Themas angesprochen: Der bekannte Analyst Pierre Ferragu klagte, er habe Tesla sein Model 3 mit FSD zur Inzahlungnahme angeboten, weil er auf ein Model Y umsteigen wolle. Ihm sei dann aber von den zuständigen Tesla-Mitarbeitern gesagt worden, dass die Option bei der Bewertung seines Model 3 keine Rolle spiele – sie anzuschalten, koste das Unternehmen schließlich nichts. „Ich soll den vollen Preis für FSD nochmal bezahlen? Das ist nicht fair, ändern Sie das!“, schrieb Ferragu an Musk gerichtet.

Der CEO selbst äußerte sich dazu zunächst nicht, aber mehrere Twitter-Kommentatoren gaben Ferragu den Tipp, seinen Tesla stattdessen auf dem freien Markt zu verkaufen. In diesem Fall bleiben alle gekauften Software-Extras erhalten, also auch FSD. Aber das biete keinen echten Ausweg, erklärte der Analyst, und andere Twitterer pflichteten ihm bei: Längst nicht jeder Gebraucht-Käufer sei bereit, den hohen Preis für die Option zu bezahlen, die ihrem Versprechen bislang nur in Ansätzen gerecht wird.

Und nachdem Ferragu seine Botschaft an Musk von Samstag am Sonntag noch zweimal – zusammen mit der Ankündigung, nicht locker zu lassen – wiederholt hatte, reagierte der Tesla-Chef tatsächlich darauf. Dabei klang er entgegenkommend wie bei diesem Thema wohl noch nie: „Wir schauen uns das an. Ohne Frage sollte der Wert von FSD bei Inzahlungnahmen vernünftig berücksichtigt werden“, schrieb er.

Kurzfristiger Vorteil für Tesla – oder?

Das bezog sich zunächst einmal nur auf den speziellen Fall von Inzahlungnahmen, wurde aber, vielleicht etwas voreilig, auch als ein mögliches Einlenken bei beliebigen Tesla-Wechseln verstanden. Am liebsten wäre vielen Besitzern nach ihren Äußerungen dazu auf Twitter, wenn FSD mit dem Bezahlen der Option ihnen persönlich gehören würde, nicht zum Fahrzeug. Ein Vorbild dafür ist bei Smartphones zu finden: Wer zum Beispiel im App Store von Apple Software kauft, kann sie auf einem neuen iPhone weiter nutzen, ohne erneut dafür zu bezahlen.

Für Tesla wiederum scheint die aktuelle Regelung kurzfristig kommerziell am besten: FSD wird zu den genannten hohen Preisen verkauft, und dann deaktiviert, wenn ein Fahrzeug zurückkommt, um wieder einen Aufschlag für die Option vom nächsten Käufer verlangen zu können. Doch wie den Twitter-Reaktionen zu entnehmen ist, sorgt diese Praxis für einigen Unmut bei Kunden – und davon betroffen sind ausgerechnet besonders treue, die nach ihrem aktuellen Tesla einen weiteren wollen. Ebenfalls mehrfach war zu lesen, dass sie manche inzwischen davon abhält, das teure Häkchen bei FSD zu machen – oder überhaupt einen neuen Tesla zu kaufen.

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