Bild: Tesla (Archiv)
In den USA arbeitet sich Tesla in der Initial Quality Study (IQS) der Marktforschungsfirma J.D. Power zumindest vom letzten Platz weg: 2020 wurde das Unternehmen erstmals berücksichtigt, wenn auch nicht offiziell, und landete ganz hinten, 2021 wurde es Drittletzter, und in diesem Jahr kam Tesla immerhin auf den siebtletzten Platz der Käufer-Befragung zur Qualität ihrer Neuwagen. Doch solche Studien von J.D. Power gibt es auch für den chinesischen Markt – und dort steht Tesla mit dem Model Y in der neuesten Auflage ganz vorn.
Model Y bei mittelgroßen Elektro-SUV vorn
Die chinesische Version der IQS basiert auf den Kriterien der amerikanischen, bezieht sich aber in diesem Fall nur auf New Energy Vehicles, teilte J.D. Power zu den Ergebnissen mit. Anders als in der US-Ausgabe werden zudem nur die Marken genannt, die besonders gut abgeschnitten haben. Alle Spitzenplätze in den sechs für die Studie gebildeten Kategorien werden demnach von chinesischen Elektroautos (NEV können auch Plugin-Hybride sein) besetzt, wenn man die lokal produzierten von Tesla dazuzählt.
Ob J.D. Power das macht, geht aus der Mitteilung allerdings nicht klar hervor. Darin wird die Neuwagen-Qualität von traditionellen einheimischen Auto-Herstellern, von internationalen und Joint-Venture-Herstellern sowie von China-Startups unterschieden, und Tesla könnte man in die beiden letzten dieser drei Gruppen einteilen. Auf jeden Fall liegen die lokalen Startups in der IQS vorn, wenn auch nur leicht: Ihre Kunden meldeten 149 Probleme pro 100 neue Elektroautos, die von traditionellen chinesischen Herstellern 152 Probleme und die von internationalen und Joint-Ventures 153 Probleme.
Abhängig von der Eingruppierung könnte Tesla also sogar noch zu einem verbesserten Durchschnitt bei den internationalen Herstellern beigetragen haben, die trotzdem am schlechtesten abschnitten. Die Zahl der Probleme bei einzelnen Modellen wird von J.D. Power ebenfalls nicht genannt, doch neben dem Model Y als Spitzenreiter bei den mittelgroßen rein elektrischen SUV platzierte sich auch das Model 3. Es wurde offiziell Dritter unter den mittelgroßen Elektroautos, musste sich hier aber zwei Modellen des chinesischen Startups BYD geschlagen geben.
Tesla und Chinesen vor etabliertem Westen
Ansonsten findet sich mit westlicher Beteiligung nur der Wuling Hongguang Mini EV von SAIC-GM-Wuling auf Platz 2 bei den kleinen Elektroautos und der BMW iX3 auf demselben Rang bei Luxus-Elektroautos. Tesla und lokale Unternehmen lassen die etablierten West-Hersteller also in China offenbar nicht nur bei den Elektroauto-Stückzahlen, sondern auch bei der Qualität hinter sich. Tatsächlich scheint die Neuwagen-Qualität in dem Land allgemein besser zu sein als in den USA: Dort lag der Durchschnitt bei der IQS 2022 bei 180 Problemen pro 100 Fahrzeuge, und selbst bei der bestplatzierten Premium-Marke Genesis gab es mehr Probleme als im Durchschnitt der internationalen NEV in China.