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„Waren zu blöd“: Musk nach zweiter Starship-Explosion selbstkritisch – und optimistisch

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Bild: Raptor-Triebwerke von SN9 (Foto: SpaceX)

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Zwei Tage nach der neuerlichen Bruchlandung eines Starship-Protoytpen hatte Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk eine wenig schmeichelhafte Erklärung für das explosive Ende des sonst gelungenen Tests:„Wir waren zu blöd“, schrieb er unumwunden, nachdem Starship SN9 wie schon sein Vorgänger SN8 im Dezember beim Wiederaufsetzen explodiert war. Zwei der drei Raptor-Triebwerke hätten den Marsflug-Prototypen nach seinem Testflug auf zehn Kilometer Höhe für eine sanfte Landung abbremsen sollen, doch nur eines arbeitete – und der stählerne Koloss schlug mit rund 200 Stundenkilometern auf dem Boden des SpaceX-Testgeländes im texanischen Boca Chica auf.

Künftig 3 Triebwerke statt 2 aktiv?

Mit Blick auf die spätere Musk-Nachricht auf Twitter dachten manche Beobachter erst, sie wäre nicht ernst gemeint. Doch einige Stunden später stellte der Chef von Tesla und SpaceX klar, dass er sie genau so gemeint hatte: Es sei „dämlich“ (foolish) gewesen, für das Lande-Manöver nicht zunächst alle drei Triebwerke zu zünden und, wenn alle gut laufen, eines davon sofort wieder abzuschalten. Wenn nicht alle drei problemlos funktioniert hätten, hätte SpaceX die zwei auswählen können, die gut arbeiten.

Auch die Nachfrage eines Twitter-Nutzers, warum man nicht alle drei Triebwerke für die Landung aktiviert und sie dann zusammen drosselt, beantwortete Musk: Man könne die Leistung der Triebwerke nicht beliebig herunterregeln, denn ab einem gewissen Punkt bestehe das Risiko eines Flammendurchschlags, erklärte er.

In jedem Fall wird es weitergehen im Starship-Testprogramm. Der nächste Prototyp, genannt Starship SN10, war bereits vor dem Flug von SN9 aufgestellt worden. Mittlerweile ist er bereit für einen Triebwerkstest und Testflug, vielleicht noch in diesem Februar. Ob der neue Ansatz, bei der Landung drei Triebwerke zu zünden und eines wieder abzuschalten, dann bereits ausprobiert wird, ist noch nicht sicher, aber wahrscheinlich. Auch SN11 ist bereits weitgehend fertiggestellt, aber noch im Montagegebäude. Dort wird laut nasaspaceflight.com außerdem schon an weiteren Prototypen bis hin zu SN18 gearbeitet sowie an den beiden ersten „Super Heavy“-Boostern, die das Starship später für Mond- und Marsflüge brauchen wird.

Musk sieht Lösung für Lande-Problem

Grundsätzlich steht für Musk weiterhin nicht in Frage, dass Starship wie bislang die Falcon-9-Raketen von SpaceX mittels fein gesteuerten Triebwerken vertikal landen sollen. Dafür gebe es eine klare Lösung, schrieb er nach seiner kurzen Selbstgeißelung auf Twitter. Mehr Sorge bereite ihm die Frage, wie man pro Start genügend Nutzlast ins All bringen und die verwendete Rakete dann schnell und vollständig erneut verwenden könne.

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