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CEO Musk: Elektro-Flugzeuge sind möglich, aber Tesla hat (noch) keine Zeit dafür

Tesla Airplane

Bild: Wikipedia/Christian Honey

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An elektrischen Flugzeugen haben sich in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten einige Visionäre ausprobiert. Der erste elektrische Segelflieger mit Fähigkeit zum Eigenstart, der Silent Club, wurde bereits 1997 in Deutschland zugelassen. Im Jahr 2008 stellte Boeing den von Brennstoffzellen getriebenen Motorsegler FCD (Fuel Cell Demonstrator). Und 2017 präsentierte Siemens ein umgebautes Elektro-Motorflugzeug vom Typ Extra EA-330, das kunstflugtauglich ist und Segelflieger in die Luft schleppen kann. Mindestens 219 Projekte arbeiten im Jahr 2019 aktiv an elektrischen Flugzeugen, so eine Analyse der Unternehmensberatung Roland Berger. Tesla ist nicht darunter. Warum das so ist, erklärte CEO Elon Musk vor kurzem in dem Podcast Third Row Tesla.

„Ein elektrisches Flugzeug zu bauen, ist definitiv möglich”, sagte Musk. Er sei der Ansicht, dass alle Transportarten einmal elektrisch sein werden, mit der Ausnahme von Raketen. Auf die Nachfrage eines der Podcast-Moderatoren, ob Tesla nicht geradezu als Vorreiter prädestiniert sei  — entscheidend seien ja Batterien mit hoher Energiedichte und niedrigem Gewicht — erklärte Musk, das Problem dabei sei weniger technischer Natur: „Im Flugzeugbau hat man es mit einem ganz anderen regulatorischen Regime zu tun”, sagte er. Angesichts der hohen Regulierungshürden für Luftfahrt weltweit sei es sehr schwer, ein neues Flugzeug auf den Markt zu bringen. Nicht zuletzt deshalb gebe es derzeit keinen Autohersteller, der auch Flugzeuge baue.

https://twitter.com/HyperChangeTV/status/1224741498710827009

Das stimmt zwar so nicht ganz. Zum Beispiel hat Honda bereits im Jahr 2017 seinen HondaJet vorgestellt. Allerdings handelt es sich dabei um einen konventionellen Businessjet. Mitsubishi will im Jahr 2021 oder 2022 seinen SpaceJet erstmals ausliefern. Und Saab hatte bis 1999 mit dem Saab 2000 eine Turboprop-Maschine im Angebot. Allerdings sind die verkauften Stückzahlen klein und kein Vergleich zu den Absätzen in der jeweiligen Automobilsparte.

Darüber hinaus machte Musk klar, dass Tesla sich konzentrieren muss – laut Musk stellt sich für ihn immer die Frage, auf welche Aktivitäten das Unternehmen verzichten müsse. „Es ist nicht so, dass wir jede Menge ungenutzte Ressourcen rumliegen hätten und uns permanent fragen, was wir als Nächstes tun könnten”, sagte er. Im Gegenteil, Tesla leide an einem chronischen Ressourcen-Mangel. Teil dieses Problems sei, dass es die Zahl ausgezeichneter Ingenieure extrem klein sei. Wohl auch deshalb hat Musk eine große KI- und Hacker-Party in seinem Privathaus angekündigt, wo er neue Mitarbeiter für das Autopilot-Team kennenlernen will.

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