„Für uns sind Autos von Tesla eher Spielzeuge“ – mit dieser bemerkenswerten Aussage zitiert die Zeitung USA Today eine Erzieherin aus der Stadt Indianapolis, die nach eigenem Bekunden ökologisch denkt, aber trotzdem einen normalen Kia Soul fährt. Und mit ihrer Ablehnung der Elektroautos von Tesla scheint sie unter Frauen bei weitem nicht allein zu stehen: Nur bei zwei Nischenmarken ist der Anteil der weiblichen Käufer in den USA laut dem Bericht noch geringer als bei Tesla.
Im ersten Quartal 2019 wurden 69 Prozent der neuen Teslas in den USA von Männern zugelassen und demzufolge 31 Prozent, weniger als ein Drittel, von Frauen, berichtet USA Today unter Berufung auf die Auto-Informationsseite Edmunds.
Das günstigste Geschlechterverhältnis unter US-Luxusmarken herrscht demnach bei Lexus mit 51 Prozent Männern zu 49 Prozent Frauen, gefolgt von 54 zu 46 Prozent bei der Honda-Edelmarke Acura und 57 zu 43 Prozent bei Mercedes-Benz. In dieser Hinsicht immer noch deutlich vor Tesla liegen auch Cadillac (58 zu 42 Prozent) und BMW (60 zu 40 Prozent). Nur bei Porsche (72 zu 28 Prozent) und Genesis (74 zu 26 Prozent) – die USA Today jeweils als Nischen-Anbieter bezeichnet – ist der Frauen-Anteil noch geringer als bei Tesla.
Zwar gibt die eingangs erwähnte Erzieherin als Grund für ihre Tesla-Ablehnung auch an, dass sie Elon Musk als dem CEO des Unternehmens misstraut. Insgesamt aber scheinen eher Elektroautos allgemein als speziell Tesla bei Frauen in den USA einen schweren Stand zu haben. Nach den von USA Today zitierten Edmunds-Daten ist der weibliche Anteil bei Chevrolet Bolt und beim Nissan Leaf als zwei weiteren beliebten E-Modellen fast genauso niedrig wie bei Tesla.
Doch unabhängig davon, ob Frauen sich fernhalten, weil sie Elektroautos allgemein nicht mögen oder nur die von Tesla nicht, ist das ein Problem für den kalifornischen Pionier. Denn auf Dauer wird er sich kaum leisten können, auf den Großteil einer Bevölkerung als potenzielle Kundinnen verzichten zu können.