Das Satelliten-Internet Starlink von der Tesla-Schwesterfirma SpaceX lässt sich inzwischen auch in Deutschland bestellen. Wer Adresse und Kreditkartendaten angibt und 99 Euro sofort abbuchen lässt, kann sich laut den Bedingungen „Priorität“ in der eigenen Region sichern, wenn der Dienst dort tatsächlich angeboten wird. Unterdessen hat SpaceX in den USA beantragt, seine Bodenstationen auch auf beweglichen Objekten einschließlich Autos einsetzen zu dürfen. Das weckte neue Hoffnungen, auch die Elektroautos von Tesla könnten damit ausgestattet werden – doch CEO Elon Musk erklärte noch einmal, dass das nicht vorgesehen sei.
Neuer SpaceX-Antrag bei Funk-Aufsicht
Mit aktuell gut 1100 kleinen Satelliten auf niedrigen Erdumlaufbahnen hat SpaceX begonnen, einen weltumspannenden Dienst für Internet aus dem All aufzubauen. Auf längere Sicht sollen noch viele tausend Satelliten hinzukommen, aber schon Ende dieses Jahres will Starlink nahezu die gesamte bewohnte Welt abdecken. Der Beta-Test dafür begann im Oktober 2020 in nördlichen Breiten Amerikas und wird seitdem ausgeweitet. Auch die Tesla-Gigafactory bei Berlin und eine deutsche Musk-Anhängerin sind schon dabei.
Teil des Pakets bei der Starlink-Vorbestellung ist die flache Empfänger-Schüssel für 499 Euro, die man nur grob Richtung Weltraum ausrichten muss – die genaue Abstimmung übernimmt die Technik im Inneren automatisch. Erste Tester meldeten überzeugende Datenraten mit wenig Latenz und nur seltenen Abbrüchen, laut Tesla- und SpaceX-Chef Musk soll der Dienst mit mehr Satelliten immer schneller und zuverlässiger werden.
Und laut einer Bewerbung von SpaceX bei der US-Funkaufsicht FCC ist geplant, die als Dishy McFlatface bezeichneten Starlink-Schüsseln nicht nur stationär einzusetzen, sondern auch mobil. In dem von dem Blog Teslarati entdeckten Antrag werden dafür Fahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge genannt. Die Technik dafür soll sich nicht wesentlich verändern, nur eine spezielle Befestigung der Empfänger ist vorgesehen.
Musk: Nicht für Tesla-Elektroautos
Die beiden Musk-Unternehmen Tesla und SpaceX arbeiten zunehmend eng zusammen, also wurde schon nach den ersten Ankündigungen zu Starlink spekuliert, das Satelliten-Internet könnte eine gute Ergänzung für die Elektroautos sein, die bislang mit Mobilfunk-Karten vernetzt sind. Als jetzt der Antrag auf mobile Starlink-Schüsseln bekannt wurde, weckte das neue Hoffnung. Doch Musk hatte diese Idee schon Anfang 2020 als nicht sehr naheliegend bezeichnet, weil Starlink eher für wenig dicht besiedelte Gebiete gedacht und der Empfänger relativ groß sei.
Not connecting Tesla cars to Starlink, as our terminal is much too big. This is for aircraft, ships, large trucks & RVs.
— Elon Musk (@elonmusk) March 8, 2021
Diese Einschätzung wiederholte er jetzt und wurde sogar noch deutlicher als vorher: „Wir verbinden keine Tesla-Autos mit Starlink, weil unser Terminal viel zu groß ist. Das ist für Flugzeuge, Schiffe, große Lastwagen und Camping-Mobile“, schrieb der Tesla- und SpaceX-Chef am Montag auf Twitter zu der Mobil-Nachricht.
Gerade der Tesla Cybertruck kommt einem Wohnwagen aber schon nahe und könnte viel in entlegenen Gegenden unterwegs sein. Starlink-Internet auf der Ladefläche wäre für manche mobilen Arbeiter sicher eine fast ideale Ergänzung – und mindestens einer davon kündigte in einer Reaktion an, die Schüssel dann eben in Eigenregie auf seinen zukünftigen Tesla-Pickup zu bauen.