Wenn ein Unternehmen seine Standorte konsequent mit Photovoltaik-Anlagen ausrüsten müsste, dann ist es Tesla. Schließlich ist es die erklärte Mission des Unternehmens, den Umstieg der Welt auf nachhaltige Energie zu beschleunigen, und es bietet die dafür nötige Technik sogar selbst an. In der Praxis kam Tesla damit bislang selbst nicht richtig hinterher – wichtiger als ein sauberer Start neuer Fabriken schien zu sein, dass sie möglichst schnell Elektroautos produzieren. Auf der Batterie-Fabrik mit Panasonic im US-Bundesstaat Nevada aber geht die Solar-Nachrüstung immerhin schrittweise voran. Und bei seiner neuen Gigafactory in Texas scheint Tesla sich schon frühzeitig um Photovoltaik zu kümmern.
Solar-Fläche auf Giha Nevada wächst
Die im Sommer 2014 in Angriff genommene Gigafactory in Nevada stand lange mit nur einem dünnen Streifen Solarmodulen auf dem Dach des L-förmigen Gebäudes in der kargen Umgebung. Gelegentlich kamen einige hinzu. Im August 2021, also sieben Jahre später, informierte Tesla in seinem Impact Report, dort eine Photovoltaik-Leistung von 3,2 Megawatt erreicht zu haben. Als neues Ziel wurde 24 Megawatt auf dem Tesla-Dach ausgegeben. Früher sollten es 70 Megawatt werden, doch auch die Fabrik selbst war viel größer geplant.
Kurz nach der neuen Ankündigung fiel einem Drohnen-Filmer auf, dass die Solar-Bedeckung der Batterie-Fabrik ausgehend vom langen Ende tatsächlich Richtung Süden wuchs. Geschätzt knapp die Hälfte des gesamten Dachs sah damals belegt aus. Und seitdem ging es offenbar weiter, wenn auch nicht gerade in einem halsbrecherischen Tempo: Der Blog Electrek veröffentlichte vergangene Woche neue Satelliten-Aufnahmen, die einen guten Vergleich zulassen. Darauf ist zu sehen, dass inzwischen etwas mehr als die halbe Gigafactory-Dachfläche für Photovoltaik genutzt wird.
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Ungefähr zur gleichen Zeit wurden zudem erste Photovoltaik-Arbeiten auf dem Dach der noch ganz neuen Tesla-Gigafactory in Texas beobachtet. Dabei scheint es sich nicht um eine endgültige Installation zu handeln, sondern um Tests. Denn das Dach der riesigen Fabrik dürfte Platz für viele tausend Solarmodule bieten, einstweilen waren aber nur 18 Stück davon darauf zu sehen, provisorisch befestigt und zudem nach Westen ausgerichtet statt nach Süden. Ein Stapel mit ungefähr noch einmal so vielen Modulen liegt in einem Video des Drohnen-Filmers Jeff Roberts vom vergangenen Sonntag bereit, ein Stück weiter am Boden warten weitere vorbereitete Reihen.
Photovoltaik in deutschen Tesla-Plänen
Anders als für die Fabrik in Nevada hat Tesla für die in Texas noch kein Computer-Bild in voller Photovoltaik-Pracht gezeigt. Aber hier scheint sich das Unternehmen ernsthafter um die eigene Energie-Versorgung zu kümmern – vielleicht auch, weil die aus dem öffentlichen Netz im vergangenen Februar wegen schwerer Winterstürme tagelang wackelig war. Vor kurzem stellte Tesla außerdem einen großen Akku aus eigenen Megapacks in Texas vor, der bei der Stabilisierung helfen soll. Von der deutschen Gigafactory in Grünheide bei Berlin wurden unterdessen noch keine Photovoltaik-Arbeiten gemeldet. Aber in der zuletzt ausgelegten Version der Tesla-Pläne dafür sind anders als in der ersten auch Solarflächen zu sehen.