Ende 2022 zelebrierte Tesla in seiner Gigafactory in Nevada die Übergabe seiner ersten Semi-Sattelschlepper an den Kunden PepsiCo, der kurz nach der Vorstellung Ende 2017 hundert Stück davon bestellt hatte. Wenig später folgte eine Art zweites Delivery-Event bei der Pepsi-Tochter FritoLay, die ihre vorerst 15 Tesla Semi als Teil eines Elektro-Umbaus am Standort Modesto in Kalifornien präsentierte. Und jetzt stellte auch Pepsi selbst die eigene Semi-Teilflotte in dem Bundesstaat vor (s. Foto).
250.000 Dollar pro Tesla-Sattelschlepper
Je nachdem, welchem lokalen Medium man glaubt, hat Pepsi in seinem Abfüll- und Logistik-Zentrum im kalifornischen Sacramento bereits die ersten 21 Tesla Semi in Betrieb oder wartet auf einige davon noch. The Sacramento Bee berichtete in der Zukunftsform, ohne eine aktuelle Zahl zu nennen. Laut Business Journals waren alle 21 zunächst eingeplanten E-Sattelschlepper schon eingetroffen, als Pepsi seine Semi in der Flotte am Dienstag vorstellte. Insgesamt soll sie derzeit aus 100 Lastwagen bestehen.
Wie Frito-Lay in Modesto hat die Mutter-Marke in Sacramento zusätzlich weitere E-Fahrzeuge in Betrieb genommen und zur Strom-Versorgung eine große Photovoltaik-Anlage gebaut. Auch wenn das nicht ausreicht, werden die Tesla-Sattelschlepper bei Pepsi ausschließlich erneuerbar geladen. Das steht in großen Buchstaben auf den Seitentüren, wie man auf Fotos von der Veranstaltung sieht, die der Sacramento Air Quality Management District auf Twitter veröffentlichte. Laut Sacramento Bee steuerte die Behörde 4,5 Millionen Dollar zu dem Einkauf bei Tesla bei und finanzierte damit 18 der 21 Semi.
The District is proud to help fund the @Tesla semis & chargers unveiled today at @PepsiCo’s South Sac facility. This project will help transition #Sacramento to a green economy & improve #airquality for our most vulnerable residents! @CaClimateInvest @AlbertoAyalaPhD @EricZGuerra pic.twitter.com/AfYMBt5ncH
— Sac Metro Air District (@AQMD) April 11, 2023
Damit ergibt sich immerhin eine konkrete neue Information aus der Veranstaltung bei Pepsi, die an Daten ansonsten offenbar arm war: Ein Semi für den frühen Kunden kostete 250.000 Dollar, also mehr als die 200.000 Dollar, die Tesla kurz nach der Vorstellung Ende 2017 für die größere von zwei Varianten nannte. Um diese dürfte es sich bei Pepsi wie bei Frito-Lay handeln, denn schon in Modesto war von 400 Meilen Reichweite nach einer Stunde Semi-Laden die Rede, und eine Pepsi-Managerin sagte jetzt laut Sacramento Bee ebenfalls, nach 400 Meilen müsse geladen werden. Mit vollem Akku und voller Last kommt der große Semi laut Tesla 500 Meilen weit.
Semi-Produktion noch im Pilot-Stadium
Wann PepsiCo den Rest der 100 bestellten E-Sattelschlepper von Tesla bekommt, blieb zunächst ebenso offen wie die Frage, wann erste andere Kunden an der Reihe sind. Zumindest der zweite Schritt könnte aber noch eine Weile auf sich warten lassen. Denn trotz der bislang wenigen Semi im Praxis-Einsatz wurde er schon mindestens zehnmal mit Service-Fahrzeugen am Rand von Straßen stehend gesehen. Dafür sollen nach Berichten unter anderem ausfallende Bildschirme verantwortlich sein. Außerdem gab es Ende März einen Rückruf von 35 (und damit wohl allen zu dem Zeitpunkt ausgelieferten) Semi wegen eines Problems mit der Parkbremse, und im jüngsten Quartalsbericht schrieb Tesla, er befinde sich derzeit in „Pilotproduktion“.