Mit seinen Superchargern ging Tesla frühzeitig auch das schnelle Aufladen seiner Elektroautos an – und scheint bei elektrischen Lastwagen wie dem eigenen Semi jetzt ungefähr das Gleiche vorzuhaben: Laut einem Bericht hat sich das Unternehmen um 97 Millionen Dollar Fördermittel für den Aufbau von neun Lastwagen-Ladestandorten auf einer Route von Kalifornien bis Texas beworben, also einmal quer durch die USA und als Verbindung zwischen mehreren Tesla-Fabriken. Fremde Fabrikate sollen dort aber ebenfalls laden können.
Tesla-Route von Kalifornien bis Texas
Jeder der Standorte soll mit acht Säulen mit 750 Kilowatt Leistung für den Tesla Semi ausgestattet sein und mit weiteren vier für andere elektrische Lastwagen, berichtete am Dienstag die Nachrichten-Agentur Bloomberg. Die Höhe der gewünschten Gesamtförderung von knapp 100 Millionen Dollar wurde demnach von einer kalifornischen Behörde bestätigt. Nach diesen Angaben will Tesla selbst zu dem Lastwagen-Ladenetz nur 24 Millionen Dollar beisteuern. Ob es auch ohne Förderung gebaut wird, sei nicht klar.
Die für die Mittel-Vergabe im Rahmen einer überparteilichen Infrastruktur-Initiative zuständige Highway-Behörde bestätigte laut Bloomberg allgemein, dass Bewerbungen eingegangen seien; Entscheidungen darüber würden später in diesem Jahr fallen. Die Route mit neun Tesla-Stationen soll laut dem Bericht rund 2900 Kilometer von Fremont in Kalifornien bis Laredo in Texas reichen.
Von dort aus sind es nur noch knapp 400 Kilometer bis zur Gigafactory in dem Bundesstaat und rund 240 Kilometer bis Monterrey in Mexiko, wo eine weitere Tesla-Fabrik geplant ist. Die Lastwagen-Ladestellen würden also unter anderem der Lieferverkehr zwischen diesen Tesla-Standorten und Kalifornien (sowie der Gigafactory Nevada dazwischen) unterstützen. Allerdings sind sie anders als die Supercharger von Anfang an auch für fremde Marken gedacht, wenn auch offenbar an getrennten Säulen.
Megacharger mit 750 Kilowatt geplant
Die von Tesla laut Bloomberg genannten 750 Kilowatt Leistung für jede der acht eigenen Ladesäulen pro Station entsprechen Angaben, die FritoLay bei einer Präsentation der ersten ausgelieferten Semi in diesem Januar machte. Zusammen mit seiner Mutter PepsiCo hat das Snack-Unternehmen 100 davon bestellt und ab Dezember 2022 einige Dutzend davon bekommen. Auf seinem Gelände im kalifornischen Modesto stehen mehrere Säulen zum Semi-Laden (s. Foto oben), die von Tesla als Megacharger bezeichnet werden. Beim Anleger-Tag im März war in diesem Zusammenhang von einem „Ladesystem der Megawatt-Klasse“ die Rede.