In der Nacht auf diesen Dienstag hatte die Frankfurter Feuerwehr einen Großeinsatz: Auf einer Abstellfläche im Stadtteil Fechenheim hätten mehrere Elektroautos gebrannt, teilte sie anschließend mit, und Fotos des Geschehens ließen erkennen, dass damit ein Standort und Fahrzeuge von Tesla gemeint waren. Nach etwa einer Stunde war der Brand nach Feuerwehr-Angaben unter Kontrolle. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen möglicher Brandstiftung auf, und tatsächlich tauchte wenig später ein Bekenner-Schreiben auf.
Zehn Tesla Model Y zerstört
Als die Feuerwehr an dem Tesla-Standort in Fechenheim eintraf, hätten dort schon zehn Elektroautos gebrannt, schrieb sie auf X. An der Bekämpfung seien fünf Löschfahrzeuge und etwa 40 Einsatz-Kräfte beteiligt. „Wegen der Reaktionsfähigkeit der Akkuzellen“ sei ein „massiver Löschangriff unter Atemschutz“ erforderlich, und es würden spezielle Löschmittel eigesetzt. Gegen 4.30 Uhr hätten die ersten Kräfte den Einsatzort verlassen können, und nur noch „Nachlöscharbeiten“ waren erforderlich.
Das klingt nicht so, als hätten die gefürchteten Elektroauto-Batterien überhaupt gebrannt, und Fotos aus der Zeit kurz nach dem Einsatz sehen ebenfalls nicht danach aus. Eines davon (s. oben) zeigt etwa zwei Dutzend in zwei Blöcken geparkte Elektroautos, offenbar sämtlich Model Y, die in Löschschaum-Resten stehen. Die mittleren davon sind ausgebrannt, und sämtliche Scheiben fehlen. Dass das Feuer von den Akkus im Boden ausgegangen wäre oder auf sie übergegriffen hätte, lässt sich aber nicht erkennen.
Feuer bei einem Automobilhändler in Fechenheim. In der Wächtersbacher Straße brennen im Außenbereich mehrere PKW. Wir sind vor Ort um mit einem größeren Aufgebot an Einsatzkräften den Brand zu bekämpfen. ^fe
— Feuerwehr Frankfurt (@feuerwehrffm) September 12, 2023
Nach späteren Angaben der Feuerwehr wurden bei dem Vorfall zehn Elektroautos zerstört und fünf weitere beschädigt. Die Bahnstrecke hinter dem Tesla-Abstellplatz musste während des Einsatzes 30 Minuten lang gesperrt werden. Ein Polizei-Sprecher bezifferte den entstandenen Sachschaden auf 500.000 Euro und bestätigte, dass Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen wurden.
„Angriff auf zerstörerische Industrie“
Die Polizei selbst meldete sich zunächst nicht mit Erkenntnissen dazu, aber gegen Dienstagmittag schien ein Bekenner-Schreiben den naheliegenden Verdacht einer Brandstiftung zu bestätigen. Unter der Überschrift „Teslas flambiert“ erschien es mit anonymem Autor bei der Plattform Indymedia, die vom Verfassungsschutz als zentrales Medium der deustchen Linksextremisten-Szene eingeschätzt wird. Der Anschlag sei ein Angriff „auf die zerstörerische Autoindustrie“ und Gruß an die Proteste gegen die IAA in München zu verstehen, heißt es in dem Schreiben.