Bild: Tesla
Das Autopilot-System in den Elektroautos von Tesla soll bis Ende des Jahres technisch so weit entwickelt sein, dass es alle Funktionen für vollständig autonomes Fahren umfasst. Kritiker erklären dies für unmöglich und verweisen zur Begründung auf zum Teil gefährliche Fehler, die Teslas teilautonomer Autopilot in der heutigen Praxis macht. In einer großen Umfrage bestätigten jetzt viele Besitzer von Model 3, dass das System manchmal brenzlige Situationen herbeiführt. Trotzdem sagte mit mehr als 90 Prozent die überwältigende Mehrheit, dass sie das Fahren mit Autopilot als ingesamt sicherer empfindet.
Dies sind Ergebnisse einer Online-Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg unter Besitzern von Model 3, bei der nach ihren Angaben von Ende Mai bis Ende Oktober knapp 5000 Tesla-Fahrer einen umfangreichen Fragebogen ausgefüllt haben. Zuvor hatte Bloomberg bereits eine erste Teilauswertung veröffentlicht. Aus dieser ging unter anderem hervor, dass die Fehlerquote beim Model 3 – nach einem scharfen Anstieg mit Beginn der internationalen Auslieferungen im Februar 2019 – deutlich gesunken ist und im dritten Quartal 2019 um 44 Prozent unter dem Wert vor einem Jahr lag.
Dem jetzt veröffentlichten Teil der Auswertung zufolge gaben 13 Prozent der Teilnehmer an, der Autopilot habe sie schon mindestens einmal in eine gefährliche Situation gebracht. Mehrfach wurde zum Beispiel erwähnt, dass das System plötzliche Vollbremsungen ohne erkennbaren Anlass auslöste. Auf der anderen Seite aber sagten 28 Prozent der Teilnehmer, also ein doppelt so hoher Anteil, der Autopilot habe sie schon aus einer gefährlichen Situation gerettet. Sechs Personen gaben ihm laut Bloomberg eine Mitschuld an Kollisionen – und neun sagten, er habe ihr Leben gerettet.
„Neue Funktionen, die anfangs grob und unzuverlässig erscheinen, können sich innerhalb von Wochen grundlegend verändern“, erklärt Bloomberg zum Autopilot-System. Die neuronalen Netze von Tesla bräuchten Training, weshalb neue Funktionen zunächst nur für ausgewählte „Early Access“-Kunden verfügbar gemacht werden. Mit den von deren Fahrzeugen gesammelten Praxisdaten werde das System dann weiter optimiert.