Die internationale Expansion mit dem Model 3, die mittlerweile bestens in Gang zu sein scheint, hat Tesla finanziell und operativ an den Rand seiner Leistungsfähigkeit gebracht. Dies belegen auch erste Ergebnisse einer aufwendig angelegten Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg, die jetzt veröffentlicht wurden. Demnach stieg die Fehlerquote im Februar 2019, als die internationalen Auslieferungen des Model 3 begannen, auf 101 Fehler pro 100 Fahrzeuge. Mittlerweile aber scheint Tesla die Qualitätsprobleme zunehmend in den Griff zu bekommen.
Denn seit dem Höhepunkt im Februar, der sich aus 91 nach Einschätzung der Besitzer „kleineren“ und 9,9 „bedeutenden“ Problemen pro 100 Model 3 zusammensetzte, ist die berichtete Fehlerquote beim Model 3 deutlich und nahezu stetig zurückgegangen. Die einzige Verschlechterung gab es seitdem in diesem Juli, in dem sowohl kleinere als auch bedeutende Fehler merklich zunahmen. Anschließend aber sank die Quote weiter und war laut Bloomberg im dritten Quartal 2019 – einschließlich des schwachen Juli – 44 Prozent niedriger als vor einem Jahr.
Die Angaben beruhen auf einem umfangreichen Fragebogen, den Bloomberg für Besitzer des Model 3 zusammengestellt hat. Nach Angaben der Agentur haben ihn etwa 5000 Teilnehmer ausgefüllt, was die Umfrage zur bislang größten ihrer Art mache. Zuvor hatte Bloomberg einen „Tracker“ geführt, um die Produktion des Model 3 einzuschätzen, diesen aber eingestellt, nachdem sich die Zahlen stabilisiert hatten.
Seit 2017 habe Tesla inzwischen mehr als 350.000 Exemplare seines Bestsellers Model 3 verkauft, und viele davon hätten die Fabrik mit Defekten wie Lackfehlern (laut der Umfrage das häufigste Problem), schlecht sitzenden Karosserieteilen und manchmal mechanischen Problem verlassen, heißt es in dem Artikel zur Umfrage. Jetzt aber gebe es zum ersten Mal Daten, die belegen, dass Tesla durch Erfahrung und Volumen Konsistenz in seinen Produktionsbetrieb gebracht habe.