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Schalter schlägt Bildschirm: Tesla-Bedienung bei ADAC wegen Ablenkung auf letztem Platz

tesla model-3 innen cockpit

Bild: Tesla (Innenraum Model 3)

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Schon bei Model S und Model X hat Tesla auf viele Schalter und Hebel verzichtet, die in konventionellen Autos verschiedene Funktionen steuern, und mit Model 3 und Model Y wurde auch der große Teil des Rests davon auf den großen Touchscreen verlagert. Die Bildschirm-Bedienung macht inzwischen Schule, doch die meisten Hersteller gehen nicht so weit damit wie Tesla. Für den deutschen Auto-Club ADAC ist das auch besser so: Er hat sechs Autos mit unterschiedlichen Bedien-Konzepten testen lassen und sieht das Tesla Model 3 auf dem letzten Platz davon. Bei Infotainment glänzt es allerdings.

Tesla Model 3 mit bestem Infotainment

Um zu testen, wie intuitiv und damit sicher die Bedienung ist, ließ der ADAC 24 Probanden jeweils 2 der Fahrzeuge benutzen, mit denen sie vorher nicht vertraut waren. Bei konstanter Stadt-Geschwindigkeit sollten sie „alltägliche, häufig gebrauchte oder sicherheitsrelevante“ Funktionen bedienen. Bei der Bewertung in Schulnoten bekam der Bereich Sicherheit mit 50 Prozent das höchste Gewicht, Klimatisierung ging mit 30 Prozent ein und Infotainment mit 20 Prozent.

Ganz oben landete mit einem Durchschnitt von 1,9 der Mazda 3, ganz unten mit 3,8 das Tesla Model 3. An dem Mazda gefällt dem ADAC, dass Klima und Lüftung hier über eine separate Einheit mit Tasten und Drehreglern gesteuert werden sowie Licht, Scheibenwischer und Warnblinker über Hebel und Schalter an gewohnten Positionen. Das brachte eine 1,5 bei der Bedienung von Sicherheitsfunktionen und für Klimatisierung eine 1,2. Bei Infotainment dagegen schnitt der Mazda 3 mit seinem Dreh-Drück-Steller mit am schlechtesten ab.

Beim Tesla Model 3 war es genau umgekehrt. Als einziges Auto im Testfeld bekam es eine 1,0 für sein Infotainment, bei dem die Tester den großen und schnellen Touchscreen lobten. Doch für die Klima-Bedienung bekam das Elektroauto nur eine 3,7 und im Bereich Sicherheit sogar eine glatte 5, wie der ADAC am Dienstag mitteilte.

ADAC für Mix aus Tasten und Touchscreen

Begründet wird das unter anderem damit, dass in dem Model 3 nur ein Proband ohne Hilfe die Taste für den Warnblinker am Dachhimmel finden konnte. Für Tesla-Neulinge oder -Gelegenheitsfahrer könne das „eine große Gefahr“ darstellen. Dass es im Model 3 keine eigenen Tasten und Hebel für Licht und Scheibenwischer gebe, führe ebenfalls zu „gefährlichen Ablenkungszeiten“ während der Bedienung. Ähnlich gegensätzlich wie den Mazda bewertete der ADAC den BMW 1er, der bei Sicherheit mit 1,1 die beste Note bekam und bei Klima mit 1,8 eine gute, im Infotainment aber mit 5,1 Schlusslicht war.

Gebraucht wird die richtige Mischung, fasst der ADAC die Erkenntnisse aus diesem Test zusammen. Für häufig genutzte und sicherheitsrelevante Funktionen wie Klima und Licht seien eigene Tasten die richtige Lösung, außerdem sollen sich die Hersteller bei Elementarem wie Warnblinker und Scheibenwischer an gewohnte Konventionen halten. Bei Infotainment habe sich dagegen ein Touchscreen als deutlich weniger ablenkend herausgestellt. Sprachsteuerung sei inzwischen eine in manchen Fahrzeugen gut funktionierende Alternativ, könne aber keinesfalls als Ersatz für gut verständliche Bedienung dienen, erklärt der Auto-Club.

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