Website-Icon Teslamag.de

Amtsinhaberin verkauft Aktien: Will Elon Musk den Posten als President bei Tesla zurück?

tesla robyn denholm

https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.en

Bild: Robyn Denholm, Vorsitzende Tesla-Board (Foto: Wikipedia/CC BY 2.0)

Anzeige

Oft erweckt Elon Musk den Eindruck, er würde bei und mit Tesla machen, was er will, aber technisch gesehen hat er dort so etwas wie eine Vorgesetzte: Den Posten des President im Board von Tesla hat der CEO seit November 2018 nicht mehr zusätzlich selbst inne, sondern die Australierin Robyn Denholm, die vorher einfaches Mitglied in dem Führungsgremium war. Doch diese Aufgabe hat Musk seinerzeit nicht freiwillig abgegeben, und jetzt wird spekuliert, dass er wieder President werden möchte – aber nicht unbedingt zusätzlich.

Tesla-CEO zeigt Amtsmüdigkeit

Für diese Überlegungen gibt es mehrere aktuelle Anlässe. Erstens wurde am Donnerstag bekannt, dass die Presidentin Denholm Tesla-Aktien für 22 Millionen Dollar verkauft hat. Das lässt sich einer Meldung an die Börsenaufsicht entnehmen, laut der sie am Montag Optionen über 31.250 Aktien ausübte und diese Anteile am selben Tag verkaufte. Laut der Mitteilung hat Denholm nach den Transaktionen von Montag noch 156.250 Tesla-Optionen, die im Juni 2022 auslaufen. Allerdings verkaufte sie die Aktien jetzt nicht spontan, sondern im Rahmen eines in diesem Februar eingereichten Plans, der automatisch ausgeführt wird.

Zweitens ließ sich Musk 2018 in einer Einigung mit der Börsen-Aufsicht SEC zwar darauf ein, den President-Posten bei Tesla zu räumen, doch das galt nur für drei Jahre. In diesem November könnte er also theoretisch zurückkehren. Der Nachrichten-Agentur Bloomberg fiel in diesem Zusammenhang auf, dass Tesla noch keine Abstimmungsfragen für seine diesjährige Hauptversammlung veröffentlicht hat (einen Termin dafür gibt es ebenfalls noch nicht), auf der das Thema zur Sprache kommen könnte.

Das spricht für die Möglichkeit, dass Musk den protokollarisch höchsten Job bei Tesla wieder haben möchte. Mit Blick auf den CEO-Posten wiederum zeigte er zuletzt sogar eine gewisse Amtsmüdigkeit. „Ich will CEO von gar nichts sein“, schrieb Musk Ende Juli zu einer Meldung, er habe 2016 im Zuge eines Übernahme-Angebot den Führungsjob bei Apple gefordert. Und kurz vorher kündigte er in der Telefon-Konferenz zu den Geschäftszahlen im zweiten Quartal an, sich an diesen vierteljährlichen Gesprächen mit Börsen-Analysten nicht mehr regelmäßig zu beteiligen.

Musk als neuer und alter President?

Auf der anderen Seite nehmen zwar viele, aber nicht alle CEOs an diesen Konferenzen teil, sodass Musks Rückzug daraus nicht unbedingt ein klares Signal ist. Außerdem hatte er schon Mitte Juli in einem Finanzprozess wegen der Solarcity-Übernahme erklärt, er „hasse“ es eigentlich ziemlich, CEO zu sein, und würde lieber mehr Zeit mit Design und Entwicklung verbringen. Aber der Tesla-Chef sagte auch, er habe keine andere Wahl, weil das Unternehmen sonst sterben würde. Das klingt bis auf weiteres deutlich. Den President-Posten könnte sich Musk allerdings trotzdem zurückholen – schon um erneut der SEC seine Missachtung zu demonstrieren.

Anzeige
Die mobile Version verlassen