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Analyst nach Tesla-Rekord: Marktanteil bei E-Autos könnte länger als erwartet hoch bleiben

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Am Montag hatten Anleger an den US-Börsen wegen des bevorstehenden Feiertags nur dreieinhalb Stunden Zeit, um auf die Verkaufszahlen im zweiten Quartal zu reagieren, die Tesla am Vorabend gemeldet hatte. Das reichte jedoch aus, um die Aktie um knapp 7 Prozent steigen zu lassen, denn die Tesla-Auslieferungen in Q2 2023 lagen klar über den Markt-Erwartungen, und als Reaktion erhöhten mehrere Analysten ihre Kursziele und andere Prognosen. Morgan Stanley zum Beispiel erwartet jetzt 1,9 Millionen statt 1,8 Millionen verkaufte Elektroautos in diesem Jahr – und dass der Tesla-Anteil auf diesem Markt unerwartet lange hoch bleibt.

Tesla-Anteil „higher for longer“

Im Gefolge der positiven Tesla-Überraschung legten am Montag auch andere Elektroauto-Aktien zu. Dabei vermutet der bekannte Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley, dass mit den unerwartet hohen Verkäufen des Marktführers eine insgesamt negativere Entwicklung dieses Marktes einhergeht: Tesla werde sich ein größeres Stück des Kuchens sichern, der bis 2030 aber kleiner sein werde, als die Mehrheit erwarte, schrieb er mit Blick auf Elektroauto-Verkäufe.

In Anlehnung an den lange geltenden Zinsen-Ausspruch „lower for longer“ fasste Jonas das als „higher for longer“ zusammen. Viele Beobachter hätten für ausgemacht gehalten, dass der Tesla-Marktanteil mit der vermehrten Einführung von Konkurrenz-Elektroautos sinken würde. Stattdessen aber werde die Auswahl nur langsam größer, und in manchen Fällen würden etablierte Hersteller ihre Elektroauto-Pläne zurückschneiden. Also biete sich für Tesla die Chance, in seinem Segment länger als erwartet hohe Anteile zu behalten.

Tatsächlich hat Tesla in den USA nicht mehr die etwa drei Viertel Marktanteil bei Elektroautos, die es bis 2020 gewesen sein sollen. Doch nachdem er im Verlauf von 2022 auf rund 65 Prozent gefallen war, hat er sich inzwischen offenbar stabilisiert oder sogar erholt. Ende Juni schätzte die Marktforschungsfirma Cox die US-Verkäufe reiner Elektroautos im ersten Halbjahr auf rund 500.000 und die von Tesla auf knapp 330.000. Das hätte einen Anteil von 66 Prozent bedeutet, und weil die weltweiten Verkäufe dann die Erwartungen überstiegen, könnten auch die US-Zahlen noch etwas höher gewesen sein.

In Europa und erst recht China ist Tesla längst nicht so dominant, hält sich bislang aber ebenfalls. Ausgerechnet in China als dem wohl umkämpftesten Elektroauto-Markt der Welt erreichte das US-Unternehmen vom ersten auf das zweite Quartal dieses Jahres die stärkste Steigerung, hat der Beobachter @TroyTeslike berechnet. Und in Europa, wo ein neuer Quartalsrekord am fraglichsten erschien, reichte es ebenfalls doch noch für das beste Tesla-Quartal aller Zeiten.

Daten zu den Elektroauto-Gesamtverkäufen bis Juni liegen für beide Regionen noch nicht vor, sodass sich auch keine Tesla-Anteile berechnen lassen. Aber mit Blick auf Europa hat Volkswagen vor kurzem bekannt gegeben, dass seine Elektroauto-Produktion in Emden wegen zu wenig Nachfrage gedrosselt wird.

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