Bild: Tesla (Symbolfoto)
Was wäre, wenn Tesla am Sonntag 420.069 Auslieferungen im ersten Quartal dieses Jahres melden würde, fragte am Freitag eine Bloomberg-Journalistin – denn dieser Wert, der mit 420 und 69 gleich zwei für CEO Elon Musk und seine Anhänger besondere Zahlen enthält, wäre durchaus im Bereich des Möglichen: Im Durchschnitt sagten Analysten nach einer von Tesla selbst veröffentlichten Zusammenstellung 421.519 Auslieferungen in Q1 voraus. Mit der offiziellen Bekanntgabe wird wie üblich kurz nach Quartalsschluss gerechnet, in diesem Fall wohl am Sonntagnachmittag deutscher Zeit.
Neue Tesla-Rekorde in Q1 erwartet
Laut einem Vorbericht von Bloomberg werden die Angaben zu den Auslieferungen im ersten Quartal einen ersten Blick darauf erlauben, wie gut die neue Strategie funktioniert, statt hoher Gewinnmargen mehr Volumen anzustreben. Anfang des Jahres hatte Tesla die Preise für seine Elektroautos weltweit spürbar gesenkt, nachdem Ende 2022 zum ersten Mal seit langem eine höhere Zahl davon im Bestand verblieb, statt sofort verkauft zu sein. Im letzten Quartal des Jahres kam Tesla auf 402.578 Auslieferungen, die Produktion war mit 439.701 Model 3 bis Model X deutlich höher.
Beides waren die höchsten je erreichten Werte, und neue Rekorde zu Beginn von 2023 scheinen bereits sicher. Tesla nennt zwar nicht die Bandbreite der Analysten-Prognosen, sondern nur Durchschnitt und Median (der liegt bei 420.487, also noch näher an den speziellen 420.069). Doch in den vergangenen Tagen wurden die Vorhersagen eher noch höher, und mehrere Banken veröffentlichten Werte, die deutlich über dem Konsens liegen. Piper Sandler etwa, mit einem Tesla-Kursziel von 300 Dollar auch sonst eines der optimistischsten Häuser, rechnet mit 440.000 Auslieferungen.
$TSLA IR-compiled 1Q consensus is 421.5K. Our 1Q est remains 424K.
IR-compiled FY’23 consensus is 1,836K. Our FY’23 est is 1,870K. pic.twitter.com/593lgB08be
— Gary Black (@garyblack00) March 31, 2023
Sollten es weniger werden, werde das zudem an Timing-Problemen liegen, nicht an fundamentaler Schwäche, schrieb Piper Sandler laut einem Bericht von MarketWatch weiter. Die wohl höchste Prognose hatte bis Freitag RBC Capital Markets – die Investmentbank tippte sogar auf 445.000 Tesla-Auslieferungen. Die Preis-Senkungen hätten seiner Meinung nach definitiv Wirkung gezeigt, sagte ihr Analyst Tom Narayan in einem Interview mit Yahoo Finance. Auch Dan Ives von Wedbush sah den Konsens von gut 420.000 Auslieferungen in Q1 2023 als Wert, den Tesla mindestens erreichen und vielleicht sogar übertreffen werde.
Konsens-Prognosen zu vorsichtig?
Eigentlich scheint der Markt also zu erwarten, dass die durchschnittliche Schätzung übertroffen wird. Unterstützt wird das durch Daten von Märkten, für die bereits Zahlen vorliegen. So hatte Tesla auf dem wichtigen Elektroauto-Markt China Anfang dieser Woche den eigenen Quartalsrekord von Ende 2022 übertroffen. Für Norwegen ist ebenfalls bereits bekannt, dass die Verkäufe dort im ersten Quartal 2023 weiter auf einen neuen Höchstwert gestiegen sind, und in ganz Europa haben sich die Tesla-Neuzulassungen im Januar und Februar gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Auch der US-Verkauf in Q1 war laut einer Prognose der Marktforschungsfirma Cox von dieser Woche rund 40 Prozent höher als im Vor- wie im Vorjahresquartal.