Neben Elektroautos und sauberer Energie bei Tesla treibt CEO Elon Musk auch die Weltraum-Technik voran. Sein zweites Unternehmen SpaceX hat wiederverwendbare Raketen entwickelt, die bereits Fracht ins All bringen und bald auch wieder US-Astronauten von US-Boden aus starten lassen soll. Zugleich arbeitet SpaceX im Projekt Starlink an weltweitem Internet-Zugang. Nach dem jüngsten Start sind laut Musk jetzt 420 der dafür nötigen gut 4400 Klein-Satelliten aktiv, bald sollen Beta-Tests mit der Empfangstechnik in den USA beginnen.
420 für Tesla-Kurs und Marihuana
Die Zahl 420 hat besondere Bedeutung für den Tesla-CEO und seine Anhänger, die am 20.4. auf Twitter spontan einen Elon Musk Day ausriefen und feierten. Für 420 Dollar pro Aktie wollte Musk Tesla im Sommer 2018 angeblich von der Börse nehmen; weil die Finanzierung dafür anders als er behauptete keineswegs schon gesichert war, handelte er sich damit Ärger mit Börsenaufsicht SEC ein und muss sich zusammen mit Tesla auch in einem Zivilverfahren dafür verantworten. Zudem zog Musk wenig später in einem Video-Interview an einem Joint, und 420 steht in den USA für Marihuana-Konsum.
Man könnte die Zahl also als eher negativ besetzt für den Tesla-Chef ansehen, aber er selbst hat sie sich freudig zu eigen gemacht – zumal die Tesla-Aktie den Kurs von 420 Dollar längst weit überschritten hat. Er sei 69 Tage nach 4/20 geboren, lautete zwischendurch seine Twitter-Beschreibung, und am Musk-Tag wiederholte er, diesen Zahlen-Zufall immer noch kaum glauben zu können. Drei Tage später dann erklärte er, nach dem jüngsten Start habe Starlink jetzt 420 operative Satelliten im All. Insgesamt hat Starlink mittlerweile 422 losgeschickt, aber 2 davon dienten nur Tests und wurden jetzt außer Betrieb genommen. Selbstverständlich wurde auf Twitter scherzhaft dazu vermutet, das sei von vornherein geplant gewesen.
There are now 420 operational Starlink satellites 🛰 😉
— Elon Musk (@elonmusk) April 22, 2020
Unabhängig von solchen Nebenaspekten aber macht das Projekt gute Fortschritte. In drei Monaten würden erste private Beta-Tests auf der Erde beginnen, zunächst in hohen Breitengraden, wie der Tesla- und SpaceX-Chef aktuell erklärte. Laut der Publikation TechCrunch soll der Dienst zunächst im Norden der USA und Kanada verfügbar sein. Technisch würde auch Deutschland dazuzählen, schrieb Musk auf Nachfrage, doch hier dürfte es noch dauern, denn SpaceX hat soweit bekannt noch keine Lizenzen für Europa beantragt.
Starlink nicht für Tesla-Elektroautos
Nach weiteren drei Monaten soll nach weiteren Angaben von Musk ein öffentlicher Beta-Test beginnen. Der Starlink-Dienst ist allerdings zumindest in der jetzigen Form, anders als viele Besitzer hoffen, nicht zur Nutzung in den Elektroautos von Tesla vorgesehen. Eher soll er Gruppen in bislang nicht versorgten Gebieten bezahlbaren Internet-Zugang bringen.
Die Produktion und der Betrieb von 1 Million Geräten für die Starlink-Empfangsseite wurden in den USA schon genehmigt. Laut dem Tesla-Chef sollen sie leicht zu installieren sein und einem „Ufo an einer Stange“ ähneln – sie sind also wesentlich größer und sicher auch teurer als gewöhnliche Mobilfunk-Modems, wie sie in allen Teslas stecken. Bei der Telefonkonferenz zu den Tesla-Zahlen im vierten Quartal 2019 wurde Musk direkt gefragt, ob seine Elektroautos Starlink-Internet bekommen werden. Das bezeichnete er zwar als theoretisch in einigen Jahren denkbar, aber wegen der aufwendigeren Technik weder sinnvoll noch nötig. Tesla denke deshalb nicht viel darüber nach.