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Anti-Verkauf bei Mercedes? Konfigurator zeigt ungefragt Alternativen zu Elektroauto EQA

Mercedes EQA

EQA

Bild: Mercedes Elektroauto EQA (Foto: Daimler)

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Der deutsche Traditionskonzern Daimler schrumpft, und Tesla profitiert davon – zumindest bei der Arbeitskräfte-Suche für seine Gigafactory bei Berlin, denn von dort mehren sich die Meldungen, dass langjährige Beschäftigte bei dem deutschen Unternehmen unterstützt von hohen Abfindungen zu dem Herausforderer wechseln. In Zukunft will auch Daimler mehr Elektroauto anbieten und gab Anfang des Monats den Bestell-Start für den EQA bekannt, bei dem es sich zunächst allerdings nur um einen weiteren umgebauten Verbrenner handelt. Zusätzlich erweckt das Unternehmen dabei den Eindruck, das neue Elektroauto gar nicht so richtig verkaufen zu wollen.

Tesla-Interessent testet EQA-Konfigurator

Das fiel in dieser Woche einem Interessenten auf Twitter auf. Laut seiner Profil-Beschreibung fährt er aktuell das Renault-Elektroauto Zoe und will sich ein Tesla Model Y kaufen, wenn es aus der deutschen Gigafactory zu haben ist. Dennoch wollte er offenbar wissen, was die einheimische Konkurrenz zu bieten hat, und konfigurierte deshalb testweise im Internet einen Mercedes EQA.

Und dabei stellte @janusPrime nicht nur fest, dass das Mercedes-Elektroauto kleiner und bei ungefähr gleicher Ausstattung „deutlich teurer“ als ein Tesla Model Y ist, wie er schrieb: Als er mit seiner Konfiguration fertig war, wurden ihm als Alternativen mit großer Ähnlichkeit (angegeben in Prozent) verschiedene Ausführungen von Mercedes GLB und GLA angezeigt, die sich die Basis mit dem neuen Strom-Fahrzeug teilen. Natürlich haben sie sämtlich Verbrennungsmotoren – und bei den Vorschlägen handelte es sich offenbar nicht einmal um Plugin-Hybride.

https://twitter.com/janusPrime/status/1357619140748587008

Das könnte man noch als nützlichen Hinweis auf Alternativen für Kunden durchgehen lassen, denen die Antriebsart schlicht egal ist. Aber weitere Angaben scheinen fast so gestaltet zu sein, dass sie den elektrischen EQA möglichst schlecht dastehen lassen. Mit einigen ausgewählten Extras (die vermutlich die Vergleichbarkeit zum Tesla Model Y herstellen sollten) kam @janusPrime auf einen Gesamtpreis von 61.065 Euro für das Elektroauto statt 47.540 Euro in seiner Basis-Ausstattung. Ein Hinweis darauf, dass von dem Preis noch brutto 9570 Euro in Form der deutschen Umweltprämie abgezogen werden können, ist auf dem Bildschirm-Foto auf Twitter nicht zu sehen.

Elektroauto-Termin offen, Verbrenner „jetzt“

Die von Mercedes vorgeschlagenen Verbrenner-Alternativen dagegen kosten jeweils unter 50.000 Euro. Der GLA 200 als Online-Special zum Beispiel ist für 47.445 Euro zu haben, hat dann aber anders als der Muster-EQA von @janusPrime kein Schiebedach – trotzdem gibt Mercedes 76 Prozent Übereinstimmung damit an. Und während gleich unter Bild und Preis des EQA zur Verfügbarkeit „auf Anfrage“ steht, locken die drei konventionellen Alternativen mit einem grünen Punkt und der Angabe „jetzt“.

Was es damit auf sich hat, ließ sich zunächst nicht klären. Bei einem kurzen Test von teslamag.de mit dem im Vergleich zu Tesla recht unübersichtlichen Mercedes-Konfigurator wurde bei dem Verbrenner-Modell GLB am Ende jedenfalls nicht das EQA-Elektroauto als Alternative vorgeschlagen.

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