Bild: Christine de Bailly
Nach ersten öffentlichen Protesten gegen die geplante Gigafactory im brandenburgischen Grünheide richtet Tesla dort ein Informationsbüro für die lokale Bevölkerung ein. Das geht aus einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung hervor. Bis Anfang Februar sollen Bürger jeden Dienstag und Donnerstag von 17 Uhr bis 19 Uhr Gelegenheit haben, „Fragen zum Bauvorhaben Gigafactory Berlin-Brandenburg“ zu stellen, heißt es darin.
Als Ort ist der Netz-Werk-Laden in Grünheide angegeben, vor dem sich passenderweise eine Elektroauto-Ladestation befindet. Im Rahmen eines öffentlich geförderten Projekts finden dort unterschiedliche Veranstaltungen mit sozialer Ausrichtung statt.
Betrieben wird der Netz-Werk-Laden von der Grünheider Beraterin Christine de Bailly. Nach ihren Angaben gegenüber teslamag.de wurde sie erst zu Beginn der Woche auf das Tesla-Vorhaben angesprochen. „Ich schätze mal, die haben vorher den Bürgermeister gefragt“, sagte sie. Dem Ansinnen von Tesla habe sie dann sofort zugestimmt, weil sie es für wichtig halte, dass die Bürger vor Ort „kompetente Antworten“ zu dem Gigafactory-Vorhaben bekommen.
Nach Auskunft von de Bailly wird das Tesla-Informationsbüro voraussichtlich von „zwei Damen“ besetzt sein, die sie auch schon kurz kennengelernt habe. Sie gehe davon aus, könne aber nicht genau sagen, ob es sich bei ihnen um direkte Tesla-Mitarbeiterinnen handle. Größere Vorbereitungen für die Tesla-Sprechstunden in ihrem Laden seien nicht geplant: „Wir sind so verblieben, dass die beiden am Donnerstag kommen.“ Irgendwelche Anlieferungen von Möbeln oder Material habe es nicht gegeben und seien auch nicht angekündigt worden.
Wie CEO Elon Musk im November 2019 überraschend ankündigte, will Tesla in dem östlich von Berlin gelegenen Ort Grünheide die europäische Gigafactory für das Unternehmen errichten. Schon ab Juli 2021 sollen dort Model Y vom Band rollen, nach Angaben von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach zunächst 150.000 Stück pro Jahr.
Jedoch muss das Projekt nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigt werden und wird einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. Teilnehmer einer Demonstration gegen die Tesla-Pläne am vergangenen Wochenende haben angekündigt, mit juristischen Mitteln dagegen vorzugehen.