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Zellen und Chips knapp: Tesla Semi auf 2022 verschoben, Cybertruck wohl erst danach

tesla semi prototyp test april21

Bild: Tesla

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Im zunächst angekündigten Jahr 2019 wurde nichts daraus, im Jahr darauf ebenfalls nicht, aber 2021 sollte der Tesla-Sattelschlepper Semi endlich kommen. Das sagte zwar nicht Tesla selbst, sondern nur die Gerüchteküche, in der vor kurzem von einem bevorstehenden Kleinserien-Produktionsstart nahe der Gigafactory in Nevada die Rede war, aber schon häufiger erwiesen sich solche Meldungen später als richtig. Mit seinem Finanzbericht für das zweite Quartal 2021 hat Tesla den Semi jetzt allerdings offiziell auf 2022 verschoben – und den Pickup Cybertruck wohl gleich mit.

Chips als neuer Tesla-Bremsfaktor

Anfang dieses Jahres hatte Tesla-CEO Elon Musk erklärt, dass der Semi nur noch von Mangel an Batterien aufgehalten werde. In dem Bericht kam jetzt eine zusätzliche Begründung hinzu: Herausforderungen in der globalen Lieferkette. Damit dürfte die hartnäckige Chip-Knappheit in der Auto-Branche gemeint sein, von der laut Musk auch Tesla stark betroffen ist. „Um Cybertruck und Semi auf ein bedeutendes Volumen an Auslieferungen zu skalieren, müssen wir zusammen mit unseren Zulieferern die Chip-Knappheit lösen“, erläuterte Musk in der Telefon-Konferenz zu den Quartalszahlen.

Damit führte der CEO nicht nur Chips konkret als weiteren Brems-Faktor ein, sondern schloss zusätzlich den Cybertruck mit ein, für den Tesla im Web immer noch einen Produktionsbeginn Ende 2021 ankündigt. Es habe keinen Sinn, die zwei schweren Fahrzeuge zu bauen, wenn nicht sichergestellt sei, dass genügend Batterien für sie zur Verfügung stehen, sagte Musk ebenfalls über beide. Der Cybertruck-Aspekt seiner neuen Äußerungen ist dabei fast der wichtigere. Denn erstens schien der Stahl-Pickup bislang annähernd im Plan, und zweitens könnt er jetzt sogar nach dem Semi kommen.

Dafür spricht die Tatsache, dass der Tesla-Manager Lars Moravy in der Konferenz (nach einem kurzen Ton-Ausfall) erklärte, der Cybertruck befinde sich aktuell im „Alpha-Stadium“. Für das Fahrzeug sei ein strukturelles Batterie-Pack mit großen Gussteilen wie beim Model Y aus den neuen Gigafactorys in Texas und Brandenburg geplant. Diese Projekte hätten „offensichtlich“ Priorität, sagte Moravy. Der Cybertruck sei in Texas an der Reihe, „nachdem das Model Y gut in Gang ist“ („is up and going“). Später in diesem Jahr würden „die Beta-Phasen“ beginnen.

Neues Model Y, dann Semi, dann Cybertruck

CEO Musk widersprach dem nicht und erinnerte zusätzlich daran, wie außergewöhnlich schwierig es sei, die Produktion großer Objekte hochzufahren, weil dafür 10.000 Teile und Prozesse ineinander greifen müssten. Tesla könne problemlos eine kleine Zahl von Fahrzeugen produzieren, aber ohne Massenproduktion würden die Kosten bei 1 Million Dollar pro Stück liegen, sagte er. Außerdem sei ein Fahrzeug wie der Cybertruck noch nie produziert werden, weshalb mit Herausforderungen dabei zu rechnen sei, erklärte der CEO später noch.

Die neue Reihenfolge bei Tesla scheint also Model Y aus Texas und aus Grünheide, dann Semi und dann erst Cybertruck zu lauten. Europäische Kunden werden das zumindest mit Blick auf den Pickup verschmerzen können, denn der soll laut Musk ohnehin nur in Nordamerika angeboten werden.

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