Bild: BearingPoint
Der Anteil der Deutschen, die davon ausgehen, dass ihr nächstes Auto ein elektrisches sein wird, hat zugenommen. Das meldete vergangene Woche die Beratungsfirma BearingPoint als Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter gut 2000 Personen: 30 Prozent wollten gar kein Auto, vom Rest aber erwarteten 34 Prozent, als Nächstes ein Elektroauto zu kaufen – vor einem Jahr waren es noch 30 Prozent. Beim Marken-Interesse gab es einige Verschiebungen. VW, Seat und Skoda blieben vorn, verzeichneten aber Verluste, alle anderen Marken einschließlich Tesla legten teils deutlich zu.
Tesla jetzt hinter Audi und vor BMW
Auch bei den Motivationen für einen Elektroauto-Kauf blieb die Reihenfolge laut BearingPoint gleich, doch die Gewichte veränderten sich. Mit 42 Prozent nach 46 Prozent in 2021 waren erneut „ökologische Aspekte“ der wichtigste Faktor. 25 Prozent der Befragten mit Elektroauto-Interesse wählten jedoch „geringere Unterhaltskosten /geringerer Serviceaufwand“. Vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 18 Prozent. Mit jeweils unter 10 Prozent waren steuerliche Vorteile, Innovationsgeist und Fahrverhalten in der aktuellen Befragung relativ unbedeutend.
Bei den Herstellern wurden die Volkswagen-Volumenmarken VW, Seat und Skoda zusammengefasst (s. Grafik oben). Diese Gruppe kam in der Befragung bei 35 Prozent der Elektroauto-Interessierten in Betracht. Damit stand sie weiterhin an der Spitze, verlor gegenüber den 39 Prozent von 2021 jedoch an Popularität. Alle anderen aufgeführten Marken legten dagegen zu.
Bei Tesla war dieser Zuwachs allerdings relativ gering ausgeprägt, sodass der reine Elektroauto-Hersteller knapp hinter Audi und Hyundai zusammen mit der Konzern-Schwester Kia landete. Die Unterschiede sind allerdings minimal: 24 Prozent gaben an, dass ein Tesla in Frage kommt, bei Audi sowie Hyundai und Kia waren es 25 Prozent. Vor einem Jahr hatte Tesla ebenso wie Audi und BMW 20 Prozent erreicht, während Hyundai/Kia mit 19 Prozent leicht darunter lagen. In 2022 kam BMW (zusammen mit Mini) auf 21 Prozent, gefolgt von Mercedes/Smart und Renault mit jeweils 19 Prozent.
Elektroauto-Verfügbarkeit wichtiger Faktor
VW stehe in der Gunst von Elektroauto-Interessierten weiter ganz oben, kommentiert ein Berater von BearingPoint diese Ergebnisse in einer Mitteilung. Die aktuellen Zulassungszahlen würden allerdings zeigen, dass nicht nur das entscheidend sei, sondern auch die Frage, ob die Nachfrage bedient werden kann. Tatsächlich war das meistverkaufte Elektroauto in Deutschland in den ersten sieben Monaten dieses Jahres vor dem Tesla Model 3 der Fiat 500 Elektro. Diese Marke wird bei BearingPoint gar nicht einzeln aufgeführt, sondern unter „sonstige Hersteller“ mit zusammen 20 Prozent Nennungen als Kandidat für einen Kauf zusammengefasst.