Bild: Byton
Informationstechnologie und die Auto-Industrie kommen sich immer näher – Tesla hat seine Elektroautos vom Start weg als rollende Smartphones ausgelegt, und auch traditionelle Hersteller beschäftigen sich zunehmend intensiv mit Computer-Fragen. Inzwischen führt die Annäherung der beiden Branchen sogar dazu, dass die Grenzen verwischen. So hat der Apple-Auftragsfertiger Foxconn im Herbst 2020 ein eigenes Elektroauto-Chassis für Partner vorgestellt. Und laut einem Bericht will er jetzt 200 Millionen Dollar in Byton investieren, ein strauchelndes Elektroauto-Startup, das von ehemaligen BMW-Managern gegründet wurde.
SUV-Elektroauto M-Byte ab 2022?
Neben Tesla gibt es insbesondere in China mittlerweile eine Reihe von Startups, die eigene Elektroautos entwickeln und zum Teil auch in den Westen bringen wollen. Manche wie Nio entwickeln sich bestens, das 2016 gegründete Startup Byton aber musste seinen Betrieb im Sommer 2020 unterbrechen. Mangels Kapital ruht die Arbeit weiter. Aber laut einem Bericht der Nachrichten-Agentur Bloomberg könnte schon an diesem Montag eine Vereinbarung mit Foxconn bekannt gegeben werden.
Rund 200 Millionen Dollar wolle Foxconn in Byton investieren, berichtet Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Mit dem frischen Geld solle die Massenproduktion des 2019 vorgestellten SUV-Elektroautos M-Byte ab dem ersten Quartal 2022 finanziert werden. Der in Taiwan beheimatete Auftragsfertiger ist vor allem für seine Zusammenarbeit mit Apple bekannt, dem selbst Elektroauto-Ambitionen nachgesagt werden. Laut dem Bericht prüft Foxconn auch Kooperationen mit anderen Autoherstellern in China.
Tesla-Lieferant CATL mit im Boot
Zu den bisherigen Investoren bei Byton zählen der staatliche Autokonzern FAW und der Tesla-Batterielieferant CATL. Ende 2019 stellte das Unternehmen die geplante Serienversion seines E-SUV M-Byte vor, die sich unter anderem durch einen riesigen Bildschirm im gesamten Armaturenbrett auszeichnete. Schon 2020 sollte der Start in China erfolgen, in diesem Jahr in Europa und den USA. Nach früheren Angaben war als Preis 45.000 Euro vorgesehen, allerdings vor Mehrwertsteuer (sowie möglichen Förderungen).
Wenn das Apple-Elektroauto also nicht direkt vom iPhone-Erfinder kommt, dann über Byton vielleicht bald zumindest von seinem wichtigen Auftragsfertiger. So oder so zeigt sich erneut, wie nah sich die beiden einst völlig getrennten Branchen IT und Auto schon gekommen sind und noch kommen dürften.