Website-Icon Teslamag.de

Bericht: Musk wollte als nächsten Tesla nur Robotaxi, jetzt 2 Versionen im Cybertruck-Stil

tesla roboter optimus gruppe cybertruck hv2023

Bild: Tesla (Roboter-Prototypen vor Cybertrucks)

Anzeige

Nächste Woche soll eine über Jahre recherchierte Biografie über Elon Musk von dem bekannten Autor Walter Isaacson erscheinen, und mit Auszügen daraus schürt sein Verlag im Vorfeld die Neugier darauf. Einen der interessanteren davon bekam die US-Publikation Axios. Darin geht es um das erstmals im September 2020 angekündigte neue Tesla-Elektroauto für 25.000 Dollar, das zwischendurch ein reines „Robotaxi“ ohne Pedale und Lenkrad werden sollte. Wie sich jetzt zeigt, wird es eine solche autonome Version wohl ebenso geben wie eine konventionellere – und beide sollen dem Cybertruck ähneln.

Musk-Machtwort zu Robotaxi umgangen

Laut dem von Axios veröffentlichten Auszug aus dem Isaacson-Buch ist dieser Entscheidung ein längeres Ringen vorausgegangen. Unter anderem der Chefdesigner Franz von Holzhausen habe davon abgeraten, wie von Musk ins Spiel gebracht ein autonomes Elektroauto ganz ohne Pedale und Lenkrad zu bauen, weil nicht sicher sei, dass die Autopilot-Software FSD dafür rechtzeitig fertig ist. Sein Vorschlag lautete, stattdessen zunächst die üblichen Bedienelemente vorzusehen, sie aber so zu gestalten, dass sie später leicht wegfallen können. Andere hohe Manager schlossen sich an, Musk habe aber auf einer Gestaltung als reines Robotaxi bestanden und die Verantwortung für einen möglichen Misserfolg übernommen.

Seinem Biografen Isaacson soll der CEO dazu gesagt haben, dies sei das Produkt, das Tesla zu einem „Zehn-Billionen-Unternehmen“ machen werde, wohl bezogen auf den Börsenwert. Aber seine mitführenden Manager hätten von ihrer FSD-Skepsis nicht abgelassen. Letztlich sei es ihnen doch gelungen, Musk zu einer Absicherung seiner Autonomie-Wette zu bewegen, ohne ihn dabei in Frage zu stellen.

Cybertruck-Stil überzeugte Tesla-Chef

Laut dem Bericht gelang das, indem sie ihm bei einem Meeting im September 2022 zunächst Daten vorlegten, die zeigten, dass Tesla ein bezahlbares Weltauto braucht, um sein Ziel von 50 Prozent Stückzahl-Wachstum pro Jahr weiter einhalten zu können. Dann habe die Gruppe mit von Holzhausen Musk davon überzeugt, dass ein (manuelles) Elektroauto für 25.000 Dollar und das gewünschte Robotaxi auf derselben Plattform der nächsten Generation basieren und auf denselben Produktionslinien hergestellt werden können.

Schon das soll bei Musk Anklang gefunden haben, weil ihm die Vorstellung gefiel, für beide Elektroautos einen besonders schnellen und hochgradig automatisierten Produktionsprozess zu entwickeln. Trotzdem zeigte er laut dem Bericht zunächst wenig Begeisterung für die manuelle Variante – was sich aber änderte, als von Holzhausen ihm in diesem Februar erste Entwürfe zeigte: Sowohl das automatische Tesla-Taxi als auch das bezahlbare Elektroauto hatten Ähnlichkeit mit dem Cybertruck als Musks mehrfach erklärtem Lieblingsprojekt.

Nächster Tesla autonom und konventionell

Also scheint Tesla, nachdem das zwischendurch nicht klar war, jetzt tatsächlich beide Projekte zu verfolgen. Beim Anleger-Tag im März bestätigte das Unternehmen, dass ein Modell der nächsten Generation unterhalb von Model 3 und Model Y geplant sei, produziert auf besonders effiziente Weise in einer neu konzipierten Fabrik. Als erster Standort war die am selben Tag bestätigte neue Gigafactory in Mexiko vorgesehen. Dazu hieß es allerdings zuletzt, dass Tesla den Neubau nicht vor 2026 abgeschlossen haben dürfte.

Das hätte bedeuten können, dass vorher weder Robotaxi noch der konventionell steuerbare neue Tesla in Produktion gehen, aber auch dazu enthält der Buchauszug Aufklärung: Zunächst sei tatsächlich geplant gewesen, die neue Generation im Cybertruck-Stil zuerst in Mexiko zu produzieren. Doch Musk will sich selbst und wichtige Ingenieue möglichst nah an der Produktion haben und kam zu dem Schluss, dass sie wohl nicht an den neuen Gigafactory-Standort ziehen würden. In diesem Mai soll er entschieden haben, stattdessen in der Gigafactory in Texas zu beginnen – und im Sommer jede Woche mehrere Stunden damit verbracht haben, die einzelnen Schritte des neuen Produktionsprozesses festzulegen.

Anzeige
Die mobile Version verlassen