Bei einer (vermutlich virtuellen) Versammlung aller Beschäftigten hat Tesla-CEO Elon Musk am Donnerstag Neuigkeiten zu kommenden Elektroautos verraten und über die langfristige Zukunft des Unternehmens gesprochen. Das berichteten anschließend mehrere Medien und Twitter-Nutzer, die Kontakt zu Teilnehmern hatten. Für die breite Masse am interessantesten dürften demnach Aussagen von Musk zu einem neuen Tesla für 25.000 Dollar sein: Er bekräftigte, dass das noch namenlose Modell 2023 kommen soll – und deutete an, dass darin weder ein Lenkrad noch Pedale zu finden sein werden.
Namenloser Tesla rein autonom?
Ein „überzeugendes“ Elektroauto für 25.000 Dollar hatte Musk erstmals beim Batterie-Tag von Tesla im September 2020 erwähnt und auch schon 2023 als angepeiltes Start-Jahr dafür genannt. Beobachter nennen es gelegentlich Model 2, weil es unterhalb des Model 3 angesiedelt wäre, aber diesen Namen schloss der CEO jetzt aus. Laut dem Twitter-Nutzer @SawyerMerritt mit guten Kontakten erinnerte der Tesla-Chef daran, dass das Model 3 eigentlich Model E heißen sollte, was aber nicht möglich war, weil Ford die Rechte an diesem Namen hält.
Darüber hinaus ließ Musk den Plan erkennen, beim neuesten und voraussichtlich kleinsten Elektroauto komplett auf Pedale und Lenkrad zu verzichten. Laut @SawyerMerritt sagte er, Tesla denke darüber nach, „einfach zu würfeln und auf FSD zu setzen“. FSD ist die Tesla-Abkürzung für Software und Hardware für zukünftig autonomes Fahren. Das Unternehmen könnte also alle Elemente für Bedienung durch Menschen bei dem neuen Modell schlicht weglassen.
I'm just gonna live tweet it. Here are a few things Elon has said so far:
• GF Berlin, Oct approval.
• Tesla is going to spell Tesla on GF Austin roof
for planes landing on airport near by.— Sawyer Merritt (@SawyerMerritt) September 3, 2021
In diese Richtung ist Tesla bei der Modellpflege für Model S und Model X schon gegangen. Beide haben keine Hebel für Blinker, Scheinwerfer und Autopilot mehr. Beim Lenkrad fiel zumindest die obere Hälfte weg – es heißt jetzt Yoke und ist eckig und oben offen. In einem vor kurzem veröffentlichten neuen Buch (das er selbst als falsch und langweilig bezeichnet hat) steht sogar, dass Musk schon das Model Y ohne Lenkrad bringen wollte. Das zuständige Team soll es daraufhin ohne sein Wissen eingeplant haben.
Tatsächlich ist FSD nach eigenen Aussagen von Tesla noch heute ein Assistenzsystem, sodass die Entscheidung für ein Lenkrad beim Model Y und zumindest ein halbes bei Model S und Model X wohl richtig war. Zur weiteren Entwicklung der Autonomie-Technologie sagte Musk laut @SawyerMerritt jetzt, die für kommende Woche angekündigte Version 10 der Beta-Software dafür werde eine Offenbarung und die Zukunft sein.
Musk will in 10 Jahren zum Mars
Ebenfalls noch eine Weile Zukunftsmusik bleibt unterdessen offenbar der Cybertruck. Den hatte Tesla vor kurzem ohne Erläuterung auf 2022 statt 2021 verschoben, und jetzt sagte Musk nach den Berichten, die Produktion werde Ende nächsten Jahres beginnen und erst 2023 ein hohes Volumen erreichen. Langfristig soll Tesla zehnmal so groß sein wie heute, wird er außerdem zitiert. Und der Tesla-Chef sprach auch seine Nebenbeschäftigung bei SpaceX an, mit der er die Menschheit auf den Mars bringen will: Er selbst wolle in etwa zehn Jahren dorthin fliegen, soll er angekündigt haben.