Bild: Baustelle für deutsche Gigafactory im Mai 2021 (Foto: Tobias Lindh)
Bald kann wieder mitgerechnet werden: Ende April gab Tesla überraschend bekannt, die Anträge für seine deutsche Gigafactory in Grünheide bei Berlin unter anderem ergänzt um eine eigene Batterie-Fertigung neu einzureichen. Das bedeutet, dass sie vor einer Genehmigung aller Voraussicht nach neu öffentlich ausgelegt und kommentiert werden müssen, was laut Brandenburgs Wirtschaftsminister wohl drei Monate dauern würde. Laut einem Bericht sind die neuen Pläne jetzt immerhin fertig. Und der zuletzt auf Ende dieses Jahres verschobene Termin für den Start der Produktion in der deutschen Tesla-Fabrik soll weiter stehen.
Kein Extra-Wasser für Tesla
Eine besondere Rolle spielt dabei, wie fast von Beginn der Planungen für Giga Berlin, der Wasserbedarf. In seiner ersten großen Antragsänderung von vergangenem Sommer hatte Tesla das angegebene Volumen bereits deutlich reduziert. Nachdem bekannt wurde, dass in Grünheide auch Batterien produziert werden sollen, wurde zum Teil wieder mit deutlich höherem Bedarf gerechnet. Am Montagabend aber berichtete der Berliner Tagesspiegel: Die neuen Tesla-Pläne sind jetzt fertig, und trotz der zusätzlichen Zellproduktion bleibt es darin bei einem Maximalverbrauch von 1,423 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr.
Noch in dieser Woche soll der neue Antrag beim Brandenburger Landesumweltamt zur Genehmigung eingereicht werden, berichtet der Tagesspiegel ohne Angabe von Quellen weiter. Außerdem setze Tesla „fest darauf“, den auf Ende 2021 verschobenen Termin für den Produktionsstart halten zu können. Tesla-CEO Elon Musk hatte vor kurzem bei einem Arbeitsbesuch auf der Baustelle gesagt, er hoffe, dass das gelingen werde.
Aktualisierung: Vom Brandenburger Umweltministerium kam zunächst weder eine Bestätigung noch ein Dementi zu dem Tagesspiegel-Bericht. Ob Tesla die Pläne fertig überarbeitet habe, könne sie nicht sagen, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums auf Anfrage von teslamag.de am Dienstagmittag. Geänderte Antragsunterlagen lägen dem zuständigen Landesumweltamt bislang jedenfalls nicht vor.
Batterie-Halle für Gigafactory
Dass Tesla in Grünheide nicht nur Elektroautos bauen will, sondern auch die Batterien dafür, hatte sich lange angedeutet und wurde mit dem Batterie-Tag des Unternehmens im September 2020 bestätigt. Konkret wurde es in diesem Jahr, als Tesla eine zusätzliche Halle auf dem Gelände der deutschen Gigafactory beantragte – als Lager, hieß es zuerst, aber inzwischen ist bestätigt, dass dort Batterie-Zellen entstehen sollen. Aktuell wird das Fundament dafür hergestellt. Beobachtern fiel auf, dass es ungewöhnlich solide zu sein scheint.
Die beiden bisherigen Gigafactory-Hauptgebäude sind außen bereits weitestgehend fertig, mit Vorab-Genehmigungen ist Tesla dabei, die Anlagen in ihrem Inneren einzurichten. Ob das Unternehmen für seine Batterie-Produktion beim Wasserbedarf für den Rest der Anlage sparen will, wurde zunächst nicht bekannt. Mehr als die beim zuständigen Verband bislang gesicherte Menge hätte sich kurzfristig kaum organisieren lassen: Mit der Tesla-Ansiedlung sind die Reserven nach seiner Darstellung so gut wie ausgereizt, von der Landesregierung hieß es in diesem April, eine Erschließung neuer Vorkommen würde wohl fünf Jahre dauern.