Seit kurzem ist bekannt, dass Tesla die noch nicht abschließend genehmigten Anträge für seine Gigafactory in Grünheide bei Berlin so umfassend überarbeiten will, dass wahrscheinlich eine neue Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich wird. Ab dem Start der Auslegung würden dann drei Monate vergehen, bevor eine Genehmigung möglich ist, schätzte vorher Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach. Noch scheinen die neuen Anträge nicht vorzuliegen – aber Tesla hat offenbar einen Weg gefunden, trotzdem schon einmal auch seine zusammen mit der Überarbeitung bestätigte Batterie-Fertigung in Grünheide vorzubereiten.
Tesla-Antrag für getrennte Halle
Ende April ließ Tesla zunächst in seinem Q1-Bericht und auf den Bestell-Seiten im Web sowie durch Aussagen von CEO Elon Musk wissen, dass Model Y aus der deutschen Gigafactory erst gegen Ende dieses Jahres zu haben sein werden. Am Tag darauf informierte die Landesregierung Brandenburgs über den neuen Tesla-Plan, die Gigafactory-Anträge zu überarbeiten und darin auch die Produktion von Batterie-Zellen zu berücksichtigen.
Dafür ist offenbar eine Halle östlich des langen Gigafactory-Hauptgebäudes vorgesehen, die Tesla zunächst als reines Lager für seinen Service in der Region bezeichnete. Schon als im Januar die Anträge dafür (anders als für die Gigafactory nur beim Bauamt des Kreises) bekannt wurden, gab es die Vermutung, dass eine spätere Umnutzung zur Batterie-Produktion geplant sein könnte. Später bestätigte Tesla diese Möglichkeit – und die Nachricht von der gemeinsamen Beantragung mit dem Rest der Gigafactory von Ende April dürfte bedeuten, dass sie auch realisiert wird.
#GigaBerlin
May 06/2021
Really deep foundation pit for the #batteryfactory, [ 4680 ] It will be huge.YT: https://t.co/xdVjwrnw1E pic.twitter.com/MLNHJ8DWKk
— Gigafactory Berlin News (@Gf4Tesla) May 6, 2021
Unabhängig davon schien aber das getrennte Verfahren für die nur als Lager beantragte Halle zunächst weiterzulaufen. Ende Februar genehmigte der Landkreis schon das Anlegen des Fundaments dafür. Tesla-Bauarbeiter begannen, den Umriss dafür auf dem bräunlichen Boden erkennbar zu machen – wie sich zeigte, passt die westliche Außenwand der Halle mit ihren abgeschrägten Ecke spiegelbildlich zu dem außen bereits fertigen Gigafactory-Hauptgebäude westlich davon. Und laut einem Bericht des Tagesspiegel hat der Kreis in dieser Woche bestätigt, dass die Baugenehmigung für die „Lagerhalle“ jetzt erteilt wurde.
Fundament für Batteriewerk-Hülle
Passend dazu veröffentlichte der Gigafactory-Beobachter @Gf4Tesla am Donnerstag Drohnen-Aufnahmen der Vorbereitungen dafür. Die Grube für das schon zuvor genehmigte Fundament werde „richtig tief“, kommentierte er die Bagger-Arbeiten daran und darin, die stellenweise tatsächlich einige Meter in die Tiefe zu reichen scheinen. Nach der Genehmigung als Lager dürfte bald auch der Hochbau beginnen – und diese Hülle mit tiefem Fundament wird Tesla dann wohl nutzen, um nach erfolgter Gesamt-Genehmigung für Giga Berlin seine Zell-Produktionstechnik unterzubringen. Wie immer hat das Unternehmen schließlich keine Zeit zu verlieren: Nach früheren Aussagen von CEO Elon Musk soll in Grünheide seine erste Massen-Produktion von Batterie-Zellen weltweit entstehen und schon Ende 2022 eine Kapazität von gewaltigen 100 Gigawattstunden pro Jahr erreichen.