Bild: Tesla (Symbolfoto)
Als Tesla-Chef Elon Musk vor kurzem Israel besuchte, ging es wohl hauptsächlich darum, dem Eindruck entgegenzutreten, er hänge antisemitischen Verschwörungstheorien an – kurz vorher hatte Musk auf seiner Plattform X einem Nutzer zugestimmt, der schrieb, jüdische Gemeinschaften würden dialektischen Hass gegen Weiße verbreiten. Allerdings scheint der CEO auch direkt in geschäftlichen Angelegenheiten in dem Land gewesen zu sein: Laut einem Bericht läuft der Verkauf dort nicht gut, und Tesla will den israelischen Markt in Zukunft offenbar von seiner Europa-Zentrale in den Niederlanden aus steuern.
Tesla-Marktanteil stark gesunken
Seit Anfang 2021 sind Elektroautos von Tesla auch in Israel direkt verfügbar: Beginnend mit dem Model 3 öffnete das Unternehmen seinen Konfigurator für konkrete Bestellungen, gut ein Jahr später traf das erste Schiff mit Model Y aus der deutschen Gigafactory ein. Im ersten Jahr kam das neue Angebot offenbar gut an: Laut einem Bericht der lokalen Publikation Globes von diesem Montag betrug der Tesla-Marktanteil an den Elektroauto-Verkäufen in Israel 2021 rund 60 Prozent.
Anschließend soll es allerdings rasch abwärts gegangen sein. Für 2022 beziffert Globes den Elektroauto-Marktanteil von Tesla im Land mit 22 Prozent. In diesem Jahr sollen bis einschließlich November 6334 Fahrzeuge des Unternehmens in Israel ausgeliefert worden sein, was nur noch 13,5 Prozent Anteil am E-Markt bedeutete. Zu diesem deutlichen Rückgang sei es gekommen, obwohl die Preise für das Model 3 um zweistellige Prozent-Sätze gesenkt wurden.
Kurz nach dem Musk-Besuch Ende November hat Tesla laut dem Bericht auf diese Situation reagiert – also wäre nicht verwunderlich, wenn der CEO selbst die Entscheidungen getroffen hätte. In Zukunft werde der israelische Markt vom Europa-Hauptquartier aus gesteuert, berichtet Globes unter Berufung auf eine informierte Person. Der operative Leiter für das Tesla-Geschäft in Israel sei „ersetzt“ worden. Nach Angaben in seinem LinkedIn-Profil hatte er die Position als „Operations Manager“ für das Land am Dienstag noch.
Ausbau in Israel bislang stockend
Die Service-Abteilung von Tesla in Israel werde zum Teil dieser Abteilung in den Niederlanden, berichtet Globes weiter. Für Verkauf und Auslieferungen würden neue lokale Manager eingestellt, die aber nicht mehr viel Entscheidungsfreiheit haben. Auf einen operativen Chef für Israel werde Tesla möglicherweise ganz verzichten. Quellen sollen den Umbau mit dem mangelnden Verkaufserfolg in dem Land begründet haben. Zudem wurden Pläne für ein landesweites Service-Netz bislang nicht umgesetzt, und auch an einem zentralen Tesla-Showroom für Israel fehle es noch.