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Bericht: US-Behörde untersucht 30 Tesla-Unfälle mit Autopilot-Verdacht, 8 neue seit März

model 3 autopilot crash connecticut

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Bild: Tesla Model 3 nach Auffahren auf ein stehendes Polizei-Auto Ende 2019 (Foto: Connecticut State Police)

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Spektakuläre Unfälle haben ohnehin den Effekt, dass sie Neugier erregen, und wenn ein Tesla daran beteiligt ist, wird er umso stärker. Seit im Mai 2016 der Fahrer eines Model S ums Leben kam, als er bei aktiviertem Autopilot einen kreuzenden Lastwagen-Auflieger rammte, kommt dabei zudem häufig das Assistenzsystem unter Verdacht. Die US-Verkehrsbehörde hat in diesem Zusammenhang jetzt eine aktuelle Zahl von Fällen genannt, die von ihr untersucht wurden und werden – in diesem Jahr sind es deutlich mehr geworden.

Erste Detail-Angaben zu Tesla-Unfällen

Seit 2016 seien insgesamt 30 Sonderuntersuchungen von Tesla-Unfällen eingeleitet worden, bei denen der Verdacht besteht, das Autopilot-System könne eine Rolle gespielt, teilte die NHTSA auf Anfrage der Nachrichten-Agentur Reuters mit. Bei zehn dieser Unfälle sei mindestens eine Person getötet worden. Laut dem Bericht ist es das erste Mal, dass die Behörde eine Liste der Fälle mit näheren Angaben dazu zur Verfügung stellte.

Dass Unfälle mit Tesla-Beteiligung und Autopilot-Verdacht untersucht werden, heißt allerdings nicht, dass das System tatsächlich dazu beigetragen hat. Bei drei der Untersuchungen stellte sich laut Reuters bereits heraus, dass es keine Rolle gespielt hat. Bei wie vielen andersherum eine technische Ursache festgestellt wurde, lässt sich dem Artikel nicht entnehmen. Ebenso wird nicht klar, bei welchen der zehn untersuchten Todesfälle die NHTSA schon Erkenntnisse zu der Autopilot-Frage hat. In dem Reuters-Bericht wird dazu mit der NTSB eine andere Behörde zitiert, nach deren Angaben das Tesla-System bei mindestens drei tödlichen Unfällen seit 2016 aktiv war.

Offensichtlich hat auch die NHTSA in diesem Frühjahr begonnen, sich intensiver mit möglichen Autopilot-Unfällen zu beschäftigen. Von den insgesamt 30 Tesla-Untersuchungen seien 8 seit diesem März eingeleitet worden, schreibt Reuters unter Berufung auf die von der Behörde bereitgestellte Liste. Zuvor hatte sie von insgesamt 28 Tesla-Untersuchungen gesprochen, von denen 24 noch nicht abgeschlossen seien.

Fall in Texas wohl ohne Autopilot

Einer der neuen Fälle ereignete sich in diesem April in Texas und sorgte wegen der besonderen Umstände für großes Aufsehen: Zwei Männer kamen in einem Model S ums Leben, das nach einer Kollision mit einem Baum in Brand geriet. Retter fanden keinen der beiden am Steuer vor, sodass rasch spekuliert wurde, sie hätten das Fahren dem Autopilot-System überlassen (was nicht zulässig ist). Tests bestätigten aber später die Aussage von Tesla-Chef Elon Musk, dass die zum Autopilot gehörende Funktion Autosteer auf der Straße mit dem Unfall mangels Seiten-Markierungen nicht aktivierbar war.

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