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Börsen-Rally zum Quartalsende: Tesla über 200 Mrd. Dollar, CEO will Aktien-Split prüfen

Bild: Tesla (Archiv)

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Hoffnungen auf ein gutes zweites Quartal trotz Coronavirus-Krise haben die Aktie von Tesla am Dienstag auf ein neues Rekordhoch getrieben. Zum US-Handelsschluss einen Tag nach Teslas zehnjährigen Börsen-Jubiläum stieg der Kurs auf knapp 1080 Dollar und die gesamte Tesla-Marktkapitalisierung damit auf gut 200 Milliarden Dollar. Je nach Berechnung hat Tesla damit beim Börsenwert immer noch nicht ganz Toyota überholt – aber Exxon Mobil als das größte Öl-Unternehmen im Westen. Und Tesla-CEO Elon Musk sagte zu, über einen Aktien-Split zu sprechen.

Analyst: Gewinn bei Tesla möglich

Wie andere Unternehmen in den USA und weltweit musste Tesla wegen der Corona-Pandemie seine Produktion bis Mitte Mai unterbrechen. Analysten rechneten deshalb zunächst mit weit schlechteren Verkaufs- und Geschäftszahlen für das laufende Quartal als vor einem Jahr. In den letzten Juni-Tagen aber mehrten sich die Berichte, dass Tesla noch intensiver als sonst versucht, mit vollem Einsatz (einschließlich des eigenen Semi-Prototypen als Liefer-Fahrzeug) noch möglichst viele Elektroautos zu ihren Bestellern zu bringen. Am Montag meldete der Blog Electrek sogar, CEO Musk habe in einer internen E-Mail das Erreichen der Gewinnschwelle als möglich bezeichnet.

Diesen Berichten wurde an der Börse offenbar Glauben geschenkt. Laut einem Bloomberg-Bericht von Mittwoch erwarten Analysten jetzt, dass Tesla im zweiten Quartal gut 82.000 Elektroautos verkauft hat, während die Konsens-Prognose vorher nur zwischen 60.000 und 70.000 lag. Die Bank Barclays rechne sogar mit 85.000 ausgelieferten Teslas, was für einen Quartalsgewinn reichen könne. In diesem Fall würde Tesla aller Voraussicht nach in den bedeutenden Aktien-Index S&P 500 aufgenommen, was in ähnlichen Fällen zu Kurs-Gewinnen führte, weil Index-Fonds die Aktie kaufen müssen.

Tesla wertvoller als Exxon Mobil

Schon ohne Berücksichtigung im Index aber überstieg der Wert von Tesla an der US-Börse am Dienstag symbolträchtig den von Exxon Mobil, dem größten Öl-Konzern unter westlichen Unternehmen, der jetzt nur noch etwa 185 Milliarden Dollar wert ist. Immer noch etwas höher ist laut Bloomberg die Marktkapitalisierung von Toyota, wenn man die 14,3 Prozent Treasury-Aktien des Unternehmens mitrechnet. Viele Medien berichteten dennoch (erneut), Tesla sei jetzt der wertvollste Auto-Hersteller überhaupt.

Unabhängig davon könnte die Tesla-Aktie bald aus rein psychologischen Gründen attraktiver werden. Der Kurs von inzwischen deutlich über 1000 Dollar wirkt unabhängig von den Fundamentaldaten hoch, und manche Kleinanleger können sich auf diesem Niveau nicht einmal eine Aktie leisten. Gelegentlich war deshalb schon von einem Aktien-Split bei Tesla die Rede. Dabei wird der Nennwert jeder Aktie herabgesetzt und ihre Zahl entsprechend erhöht, sodass sich am Börsen-Wert zunächst nichts ändert. Der Kurs jeder einzelnen Aktie ist dann aber zunächst niedriger, was neues Kauf-Interesse wecken kann.

Und so einen Splitt könnte es bei Tesla tatsächlich bald geben: „Lohnt sich, bei der Hauptversammlung darüber zu diskutieren“, schrieb CEO Musk zu diesem Vorschlag auf Twitter. Das Aktionärstreffen soll zusammen mit dem lang erwarteten Batterie-Infotag von Tesla Mitte September im Werk Fremont stattfinden. Ein Beschluss über einen Aktien-Split dürfte es dort aber noch nicht geben, denn die Anträge zur Abstimmung wurden schon veröffentlicht.

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