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Boring-Überraschung: Tunnel-Firma von Tesla-Chef will noch dieses Jahr Hyperloop testen

virgin hyperloop personen erste fahrt

Bild: Virgin Hyperloop

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Mit Twitter ist Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk soeben dabei, sich eine zusätzliche Verantwortung und sogar Milliarden-Schulden aufzubürden, aber das bedeutet offenbar nicht, dass er bei einem weiteren Nebenprojekt zurückstecken würde. Im Gegenteil überraschte am Montag inmitten all der Aufregung über die bevorstehende Einigung über seine Twitter-Übernahme auch noch Musks Tunnel-Firma Boring Co mit einer ehrgeizigen Ankündigung: Noch in 2022 sollen Tests mit dem System Hyperloop für superschnellen Transport in fast luftleeren Röhren beginnen.

Boring wächst in Milliarden-Bewertung

Das teilte Boring ganz im Musk-Stil auf Twitter und sehr kurz am Montag mit: „Hyperloop-Test im vollen Maßstab beginnen in diesem Jahr“, lautete der gesamte Inhalt der Nachricht. Die Ankündigung kam schon für sich genommen überraschend, weil nach ersten Versuchen bei Tesla und SpaceX ab 2013 und mehreren Wettbewerben bis 2019 von Musk-Seite nicht mehr viel davon zu hören war. Das hatte sich zwar schon am Tag zuvor geändert, als er erklärte, Boring werde in den nächsten Jahren versuchen, einen funktionierenden Hyperloop zu bauen. Aber das klang weniger konkret und ehrgeizig als dann die Ankündigung des Unternehmens selbst.

Zudem hatte Boring schon in der Woche zuvor darauf hingewiesen, dass es mittlerweile ebenfalls eine mehrfache Milliarden-Bewertung erreicht hat. Bei einer neuen Finanzierungsrunde über 675 Millionen Dollar von erstklassigen Investoren habe sich ein Gesamtwert von 5,675 Milliarden Dollar ergeben, teilte das Tunnel-Unternehmen mit. Unterirdische Systeme auf mehreren Ebenen sollen dazu beitragen, hartnäckige Stau-Probleme zu lösen und Städte von sichtbaren Straßen zu befreien, schilderte es seine Mission. Außerdem will Boring mehr Loop-Strecken wie in Las Vegas bauen, wo derzeit noch von Menschen gesteuerte Teslas Besucher befördern.

Von Hyperloop ist in der Mitteilung ebenfalls kurz die Rede, aber dass die Boring-Pläne damit konkreter werden, zeigte sich erst durch die Twitter-Ankündigung in dieser Woche. Von 2017 an gab es insgesamt vier Wettbewerbe, bei denen Teams aus aller Welt Kapseln dafür auf einer von SpaceX gebauten Test-Strecke antreten ließen. Nach dem Musk-Konzept sollen sie in nahezu luftleeren Röhren auf einem Luft-Polster gleiten und so im Flugzeug-Tempo Passagiere oder Fracht über längere Strecken befördern. Aus der Realisierung schien sich der Mehrfach-Unternehmer aber herauszuhalten. Ende 2020 testete statt SpaceX oder Boring Virgin Hyperloop des Briten Richard Branson die erste Personen-Beförderung nach diesem Prinzip (s. Foto oben).

Hyperloop-System doch vom Tesla-Chef?

Doch Musk hat offenbar nur kurz Hyperloop-Pause gemacht, und von einer Zusammenarbeit mit Virgin oder Teams von den früheren Wettbewerben war in der Boring-Mitteilung nichts zu lesen. Vielleicht ging dem Tesla-Chefs letztlich doch wieder alles nicht schnell genug, und die neue Kapitalrunde versetzt ihn in die Lage, auch dieses Vorhaben in Eigenregie anzugehen. Wenn es sich bezahlbar realisieren lässt, würden Flugzeuge irgendwann gar nicht mehr gebraucht, ließ er dazu jedenfalls am Montag erkennen: Aus physikalischer Sicht sei Hyperloop die schnellste Methode, um auf Entfernungen von bis zu 2000 Meilen von Stadt zu Stadt zu kommen, schrieb Musk. Und für alles darüber sei das Raketen-System Starship im erdnahen Einsatz am schnellsten.

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