Bild: Tesla
Der Automobil-Berater und frühere Tesla-Skeptiker Sandy Munro wartet gespannt auf das für Herbst 2020 angekündigte Kompakt-SUV Model Y. Das sagte er in einem Interview mit dem YouTube-Kanal AllThingsEV, das jetzt veröffentlicht wurde. Das Model Y werde zeigen, was Tesla aus dem Model 3 und dessen schwierigem Produktionshochlauf gelernt habe, erklärte Munro. Besonders sei er daran interessiert, auf welche Weise die Verkürzung der Verkabelung von 1,5 Kilometern beim Model 3 auf nur noch 100 Meter realisiert werde.
Sandy Munro ist Produktionsexperte und CEO der Beratungsfirma Munro & Associates. Im Februar 2018 hatte er nach der Begutachtung eines frühen Model 3 ausgesprochen kritisch geurteilt: Das Auto habe Fehler wie „Kia in den Neunzigern“, die Toleranzen seien so groß wie „seit den Siebzigerjahren oder so“ nicht mehr. Später kritisierte er zwar weiter die Karosserie des Model 3, zeigte sich aber beeindruckt von dessen Batterie und Computertechnik. In diesem April sprach er sogar von „Magie“ bei Tesla-Elektromotoren.
Das ausführliche Interview mit AllThingsEV gab Munro jetzt zusammen mit Mark Ellis, Batterie-Berater in seiner Firma. Beide Experten waren sich einig darin, dass Batterie-Technologie bei Elektroautos entscheidend ist. Dabei kam das Gespräch auch auf die Möglichkeit, in Zukunft Superkondensatoren („Supercaps“) als extrem schnelle Energiespeicher und -lieferanten einzusetzen. Dies könne höhere Rekuperation erlauben und den Batteriespeicher entlasten, sagte Ellis.
Er habe den Einsatz einer Kombination aus Akkus und Supercaps bei einem Roboter-System schon gesehen, sagte Munro. Superkondensatoren und andere neue Technologien könnten in Zukunft große Bedeutung für Elektroauto-Technologie haben, und er rate jedem Unternehmen mit Interesse an Fortschritt in diesem Bereich dazu, sich damit zu beschäftigen. Tesla gehört seit diesem Mai mit Maxwell Technologies ein Speicherspezialist, der sowohl an Superkondensatoren als auch an innovativen Produktionsverfahren für Akkus arbeitet,