Mit frühen Planungen und einer engen Partnerschaft mit Panasonic hat Tesla dafür gesorgt, dass trotz seines schnellen Wachstums genügend Batterien für seine Elektroautos Model 3, Model S und Model X zur Verfügung stehen. Mittlerweile aber stößt auch der Pionier damit an Grenzen – laut CEO Elon Musk hat es derzeit keinen Sinn, neue Modelle auf den Markt zu bringen, weil dies bei den Batterien auf Kosten der bestehenden gehen würde. Doch eine Lösung für dieses Problem scheint schon gefunden zu sein, wie Musk und sein Team bei der Hauptversammlung in dieser Woche durchblicken ließen.
Auf die Frage eines Aktionärs, ob und wie die Technologie des vor kurzem übernommenen Speicherspezialisten Maxwell Technologies eingesetzt werde, antwortete Musk, es gehe dabei um sehr wichtige Technologien mit bedeutenden Auswirkungen auf „Kosten und Skalierbarkeit der Zellproduktion“. Dadurch sinke unter anderem der Kapitalbedarf für die Produktion. Details werde Tesla aber erst an einem Anlegertag zu Batterien und Antriebstechnik nennen, der noch in diesem Jahr stattfinden soll, kündigte Musk an.
Zwei weitere Manager, die Musk bei dem Aktionärstreffen auf das Podium bat, äußerten sich ähnlich. „Wir haben nicht die Hände in den Schoß gelegt“, sagte Drew Baglino, Vice President für Technologie, zum Thema Batterieknappheit. Man wolle „Herr über das eigene Schicksal“ sein, eine Lösung sei schon vorbereitet. Auch der Technikvorstand JB Straubel bestätigte, dass Tesla eine „Lösung für Batteriezellproduktion im großen Maßstab“ brauche. Laut Musk denkt das Unternehmen deshalb sogar darüber nach, selbst ins Rohstoffgeschäft einzusteigen.
Für Beobachter sind all das deutliche Anzeichen dafür, dass Tesla selbst in die Produktion von Batteriezellen einsteigen möchte. Der US-Blog Electrek etwa berichtet, bei Baglinos Aussage, eine Lösung sei schon vorbereitet, habe Straubel ihn nervös lächelnd angesehen – als habe er Angst, dass der Kollege sich verplappert. „Es scheint ziemlich klar zu sein, dass Tesla seine Erfahrung mit Panasonic nutzen will, um mit Technologie von Maxwell mit der Produktion eigener Batteriezellen zu beginnen“, schreibt Electrek.