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Brennendes Schiff mit VW-Elektroautos treibt auf dem Atlantik, Ursache für Feuer unklar

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Bild: Marinha Portuguesa

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Wenn es um Schiffe und Elektroautos geht, denken viele zuerst an Tesla – schließlich steht das Unternehmen für Batterie-Fahrzeuge wie kein anderes und schickt regelmäßig tausende Model 3 und Model Y über den Seeweg von China nach Europa. Danach hörten sich vielleicht zunächst auch Meldungen an, laut denen ein Auto-Transporter im Atlantik in Brand geraten ist und nach der Rettung der kompletten Crew im Meer treibt. Nähere Informationen dazu machten dann aber klar: Auf der brennenden Felicity Ace (s. Foto) befinden sich zwar Elektroautos, aber nicht von Tesla aus China, sondern von VW aus Deutschland, und auch viele teure Verbrenner.

Porsche und Bentley auf brennendem Schiff

Der letzte Stand am Samstagnachmittag lautete laut dem Portal Fleetmon, dass der Auto-Transporter südlich der Azoren im Atlantik treibt, sich dabei aber von der Inselgruppe wegbewegt. Die gesamte Crew aus 22 Mitglieder war auf eine Entscheidung des Kapitäns hin noch am Mittwoch evakuiert worden, nachdem er am Vormittag ein Feuer in einem der Ladedecks gemeldet und einen Notruf gesendet hatte. Bei der Rettung halfen Frachtschiffe, die in der Nähe unterwegs waren, sowie ein Hubschrauber. Verletzte gab es offenbar nicht.

In einem Update meldete Fleetmon ebenfalls noch am Mittwoch, die Felicity Ace sei auf dem Weg vom deutschen Hafen Emden Deutschland in die USA gewesen, also keineswegs auf einer der bislang üblichen Tesla-Routen. Im Gegenteil hörte es sich nach Volkswagen an, das in der norddeutschen Küstenstadt ein Werk betreibt. Am Donnerstag kam die Bestätigung dafür: Das brennende Schiff hat Autos von Porsche und anderer Marken des VW-Konzerns an Bord.

Die Agentur Reuters hatte später noch genauere Informationen dazu. Sie schrieb von insgesamt etwa 4000 Fahrzeugen auf dem Transporter, darunter etwa 1100 von Porsche, 189 von Bentley und eine unbekannte Zahl von Audi. Auch Elektroautos sollen dabei gewesen sein. Deren Batterien stünden mit in Brand und sollten mit spezieller Ausrüstung gelöscht werden, sagte ein Kapitän aus einem nahen Hafen der Agentur. Bislang sei aber nicht klar, ob das Feuer auch von diesen Batterien ausgegangen sei.

Garantiert kein Tesla-Zwischenfall

Am Samstag teilte die Reederei des Schiffs mit, dass es immer noch brennt und etwas von den Azoren weggetrieben werde. Ein Boot der lokalen Marine beobachte es. Bis zu diesem Zeitpunkt war laut Fleetmon noch kein Öl-Austritt festgestellt worden und das Schiff ohne Mannschaft stabil. Am Sonntag und den Tagen darauf sollten Schlepper mit Löschausrüstung eintreffen. Einige in den USA dringend erwartete Autos gingen bei dem Vorfall offenbar verloren, nach dessen Twitter-Meldung zum Beispiel der Porsche Spyder eines bekannten YouTubers. Ansonsten aber blieb er zunächst wohl ohne gravierende Folgen. Ob der Brand von einem der Elektroauto-Akkus an Bord ausging, wird sich nach mehreren Tagen möglicherweise nicht mehr klären lassen – aber mit einem Tesla hatte er garantiert nichts zu tun.

Aktualisierung: Auch am Sonntag war laut einem Bericht des Wall Street Journal noch nicht klar, wie das Feuer auf dem Schiff ausgebrochen ist. Auf jeden Fall würden darauf aber auch Lithium-Ionen-Batterien brennen, was die Löscharbeiten erschwere, sagte demnach ein Sprecher des mit der Bergung beauftragten Dienstleisters aus den Niederlanden. Allein mit Wasser werde sich der Brand voraussichtlich nicht löschen lassen.

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