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CCS-Verein: Supercharger von Tesla sind noch kein Standard, Verfahren soll eingeleitet werden

tesla supercharger nacs standard zeichnung

Bild: Tesla

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Gegründet wurde der Verein Charin e.V., der den Elektroauto-Ladestandard CSS entwickelt hat, im Jahr 2015 von den deutschen Autoherstellern und einigen Elektro-Partnern, und mittlerweile gehört fast die gesamte westliche Auto-Welt einschließlich Tesla dazu. Doch während das US-Unternehmen seine Supercharger in Europa seit Ende 2018 mit CCS-Steckern ausstattet, will es die in Nordamerika gebräuchliche Version des Standards ablösen und stattdessen das eigene Supercharger-System durchsetzen. Das gelingt mit zunehmendem Erfolg – und Charin will jetzt dazu beitragen, dass dies zumindest in geordneteren Bahnen abläuft.

Tesla-System soll standardisiert werden

Eine enge Supercharger-Kooperation mit Tesla, wie sie jetzt kurz nacheinander Ford und General Motors verkündeten, war wahrscheinlich nicht die erste Wahl dieser Konkurrenten. Immerhin bedeutet sie, dass die eigenen Elektroauto-Kunden beim Laden regelmäßig auf die Marke des Marktführers stoßen werden und womöglich dessen App benutzen. Genau deshalb könnte die Entscheidung für das Tesla-System zeigen, wie wenig überzeugend die US-Ladeinfrastruktur abgesehen von den Superchargern derzeit ist.

Nachdem schon am vergangenen Freitag ABB als einer der wichtigsten Hersteller weltweit angekündigt hatte, Ladesäulen zukünftig auch mit Supercharger-Kabeln auszustatten, kamen in dieser Woche weitere kleinere Anbieter sowie mit Tritium aus Australien ein großer Spezialist hinzu. ABB wie Tritium sind ebenfalls Mitglieder im Charin – und am Montag bestätigte der Verein, dass „einige“ davon in Nordamerika interessiert seien, den North American Charging Standard (NACS) zu übernehmen.

Diese Bezeichnung gab Tesla seinem Supercharger-System bei der Offenlegung der Spezifikationen dafür im November 2022 (s. Grafik oben), doch Charin weist jetzt darauf hin, dass es sich dabei vorerst nicht um einen Standard handle. Dafür müsse NACS erst den Standardisierungsprozess in Gremien wie ISO oder IEEE durchlaufen, in dem alle interessierten Parteien Ideen einbringen könnten. Um das zu ermöglichen, werde man eine offene Task-Force mit dem Ziel einrichten, die Standardisierung einzuleiten. Mitglieder und weitere Interessierte werden dazu aufgerufen, sich daran zu beteiligen.

Supercharger und CCS dauerhaft parallel?

Wie in der Charin-Mitteilung außerdem erwähnt wird, will sich der Verein weiterhin dafür einsetzen, dass seine Mitglieder und die Branche allgemein CCS nutzen, und den Standard weiter unterstützen. Tesla, dem zusammen mit den Supercharger-Partnern GM und Ford fast drei Viertel des Elektroauto-Marktes in den USA im ersten Quartal 2023 gehörten, dürfte sich von dem angekündigten Standardisierungsprozess natürlich nicht aufhalten lassen. Ein Umstieg auf CCS wie in Europa erscheint mittlerweile jedenfalls ausgeschlossen. Das dürfte bedeuten: Entweder der Rest der Auto-Branche lässt sich in Nordamerika ebenfalls auf das Supercharger-System ein, oder es wird dort längere Zeit zwei Standards nebeneinander geben.

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