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China-Einbruch von Tesla im April bestätigt – Analyst warnt vor weit reichenden Schlüssen

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Bild: Abstellplatz vor Tesla-Gigafactory in China (Foto: @bentv_sh)

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Einige Stunden lang rätselte am Dienstag die Finanz- ebenso wie die Twitter-Welt, wie sich das Geschäft von Tesla in China in diesem April wirklich entwickelt hat. Morgens wurden wie üblich häppchenweise Zahlen zum Auto-Markt von dem chinesischen Verband CPCA gemeldet, und erst sahen sie schlecht aus, dann gut und dann doch wieder schlecht. Mittlerweile hat sich ein Inlandsabsatz von wohl nur 11.671 Tesla Model 3 und Model Y in China bestätigt, zwei Drittel weniger als im März. Analysten wiesen aber darauf hin, dass es im April eine Reihe von Sondereffekten gegeben habe – und rieten zu einer Betrachtung über mehrere Monate.

Tesla-Verwirrung selbst bei Profis

Die Verwirrung um die Tesla-Zahlen in China kam offenbar dadurch zustande, dass der CPCA erstmals auch einen Wert für die Exporte von Elektroautos aus der lokalen Gigafactory nannte. Wären sie zu den Inlandsverkäufen hinzugekommen, wie zwischendurch kurz angenommen wurde, hätte das insgesamt weiteres rapides Wachstum mit Teslas aus China bedeutet. Doch wie sich herausstellte, waren die 14.174 Exporte schon Teil der insgesamt 25.845 Model 3 und Model Y aus der China-Fabrik, die laut CPCA in diesem April verkauft wurden.

Die ersten Meldungen führten auch die Analysten von Piper Sandler in die Irre, wie aus einer auf Twitter veröffentlichten Kurzstudie der Investmentbank mit dem hohen Tesla-Kursziel von 1200 Dollar hervorgeht. Mehrere Faktoren hätten die Zahlen für April beeinflusst, schrieben sie, nachdem sie „den ganzen Vormittag E-Mails mit verwirrten Kunden ausgetauscht“ hatten. Wie andere Beobachter schloss sich die Bank aber letztlich der Interpretation an, dass der Tesla-Inlandsabsatz in China im April gegenüber März eingebrochen ist.

Etwa ab Mitte des Monats hatte es, ausgelöst vom Protest einer Tesla-Besitzerin auf einer Messe in Shanghai, eine Welle von negativen Medienberichten in dem Land gegeben. Man könne nicht ausschließen, dass sich die schlechtere öffentliche Stimmung gegenüber Tesla beim Verkauf bemerkbar gemacht habe, schreiben die Piper-Analysten dazu. Wegen der vielen Sonderfaktoren lasse sich jetzt aber noch nicht sagen, wie stark dieser Effekt wirklich war. Sie warnen deshalb davor, aus Daten zu einem einzelnen Monat weit reichende Schlüsse zu ziehen.

China-Quartalsmuster wie in Fremont?

So rechnen die Analysten vor, dass Tesla im März gut 10.000 Model Y in China verkauft habe. Angesichts der noch nicht beendeten Hochlaufs wären es bei voller Produktion im April wohl mehr gewesen, doch nach Berichten war sie wegen Umbauten zwei Wochen lang unterbrochen. Ansonsten wären laut Piper Sandler 5000 bis 7000 Stück mehr davon verkauft worden. So ergebe sich pro forma ein China-Absatz von etwa 16.000-19.000 Elektroautos statt weniger als 12.000.

Das wiederum entspricht laut Piper zumindest ungefähr den Werten, die im Januar und im Februar erreicht wurden. Bei Tesla in China scheine sich ein ähnliches Muster einzustellen wie bei den Lieferungen aus dem US-Stammwerk Fremont – relativ wenige in den ersten Monaten jedes Quartals und voller Schub im letzten. Die vielen negativen Berichte hätten wahrscheinlich durchaus Wirkung auf Tesla gezeigt, schreibt die Bank abschließend. Aber das werde voraussichtlich nicht von langer Dauer sein. Und allgemein solle man bei Tesla lieber einen Durchschnitt über drei Monate im Auge behalten als Zahlen für einzelne Monate.

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