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China-Studie: Moderne Assistenz-Systeme nicht zuverlässig, Tesla-Autopilot im Mittelfeld

xpeng p7 elektroauto landstrasse

Bild: XPeng

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Autos werden nicht nur elektrisch, sondern auch zunehmend zu rollenden Computern oder Smartphones – neben interessanten Infotainment-Funktionen ermöglicht das auch mehr Komfort und Sicherheit. Tesla verkaufte ab 2014 sein als Autopilot bezeichnetes System für weit reichende Unterstützung beim Fahren und automatisches Parken, ein Jahr später kam die erste Software dafür. Viele andere Hersteller beschäftigen sich ebenfalls damit, und vor allem in China wird von Elektroautos erwartet, dass die Computer-Technik darin auf dem neuesten Stand ist. Laut einem offiziellen Test dort funktionieren moderne Fahrassistenz-Systeme einschließlich des Tesla Autopilot aber längst noch nicht überzeugend.

Xpeng-System vor Tesla Autopilot

Davon berichtete vergangene Woche die South China Morning Post (SCMP), eine in Hongkong erscheinende Publikation im Besitz der Alibaba Group. Demnach hat das staatliche China Automotive Technology and Research Centre das Tesla-System und fünf weitere getestet, die meisten davon von lokalen Elektroauto-Herstellern und eines von BMW. Insgesamt kamen die Tester laut dem Bericht zu dem Ergebnis, dass es „noch ein langer Weg“ sei, bis sie zuverlässig sind.

In der Gesamtwertung habe mit 83,7 Prozent das Assistenz-System im XPeng P7 am besten abgeschnitten, berichtet SCMP weiter. Dieses Elektroauto in Limousinen-Form ist erkennbar am Tesla Model 3 orientiert (s. Foto oben). In diesem Zusammenhang gab es sogar einen Prozess, in dem Tesla einem früheren Mitarbeiter vorwarf, beim Wechsel zu XPeng Autopilot-Software mitgenommen zu haben, was dieser bestritt. Trotzdem soll es einen Vergleich gegeben haben, in dessen Rahmen der Mann eine unbekannte Summe an Tesla bezahlt.

Mit oder ohne unerlaubte Starthilfe aus den USA hat Xpeng das Original Autopilot in China nach dem Test-Ergebnis jedenfalls bereits übertroffen. Das Tesla-System erreichte darin insgesamt 70,8 Prozent, ein gutes Stück hinter dem Assistenten in dem BMW-Elektroauto iX3, der auf 79 Prozent kam. Knapp davor platzierte sich mit 80 Prozent noch das System im BYD Han EV. Etwas schlechter als den Tesla-Autopilot bewertete das China-Zentrum das System im Hozon U Pro, abgeschlagen an letzter Stelle stand Nio mit dem EC6 und nur 21,8 Prozent. Mit der optionalen Software Nio Pilot für umgerechnet rund 5400 Euro soll die Assistenz-Leistung aber überzeugender sein.

Schwächen bei Fahrer-Interaktion

Im Durchschnitt aller sechs getesteten Elektroautos ergibt sich ein Wert von 67,2 Prozent für ihre Assistenzsysteme. Was die Abwertungen bei Tesla und anderen verursachte, lässt sich dem SCMP-Bericht im Detail nicht entnehmen. Nio, Hozon, BMW und Tesla hätten beim automatischen Parken unterdurchschnittlich abgeschnitten, heißt es dazu nur. Für die ersten drei dieser Unternehmen plus BYD galt das Gleiche in Bezug auf das Umfahren von Hindernissen. Insgesamt am schlechtesten wurden die Systeme bei der Interaktion mit der Person am Steuer bewertet: Im Durchschnitt kamen sie hier nur auf 54,7 Prozent.

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