Vieles an den Elektroautos und auch beim Marketing des chinesischen Startups Xpeng erinnert an Tesla. Schon Ende 2018 brachte das Startup das Elektro-SUV G3 mit Cockpit-Bildschirmen wie beim Tesla Model X auf den heimischen Markt, im Sommer 2020 folgte die Limousine P7 mit erkennbaren Anleihen beim Model 3 – und auch die Bestell-Seiten dafür kamen Elektroauto-Freunden bekannt vor. All das mag sich noch im Rahmen des in China nicht als ehrenrührig angesehenen Kopierens des Besten bewegt haben. Doch Tesla führte auch einen Prozess gegen einen Ex-Mitarbeiter, der Autopilot-Geheimnisse mit zu Xpeng genommen haben sollte. In diesem Verfahren gab es jetzt einen Vergleich.
Tesla-Code zu Xpeng mitgenommen?
Die Klage von Tesla richtete sich nicht gegen Xpeng, sondern direkt gegen den Mitarbeiter, der nach zwei Jahren bei dem US-Hersteller zu XMotors gewechselt war, der lokalen Tochter der Chinesen. Vor dem Ende seiner Beschäftigung im Jahr 2019 soll er Teile des Source-Codes für die Autopilot-Software in sein privates iCloud-Konto kopiert haben, um sie seinem neuen Arbeitgeber zu geben. Nach Berichten verlangte Tesla deshalb, dass Xpeng den Code seiner eigenen Fahrassistenz-Software vorlegt und die Festplatte des Wechslers zur Verfügung stellt.
Was aus diesen Forderungen wurde, ist nicht bekannt, doch laut einem Bericht der Nachrichten-Agentur Reuters haben Tesla und der Ex-Mitarbeiter ihre juristische Auseinandersetzung jetzt beigelegt. Das gehe aus der Mitteilung eines Gerichts von Mitte April hervor. Details der Einigung seien nicht veröffentlicht worden, Teil davon sei aber die Zahlung einer ungenannten Summe des Beschuldigten an Tesla.
Ex-Mitarbeiter bestreitet Weitergabe
Dass er Tesla-Software kopierte, hatte der Mann laut einem Bericht des Blogs Electrek zuvor schon zugegeben – bestritt aber, sie Xpeng zur Verfügung gestellt zu haben. Dass er jetzt Geld an Tesla bezahlen will, spricht dafür, dass er sich trotzdem nicht einwandfrei verhalten hat. In einer Mitteilung seines Anwaltes wiederholte der Ex-Mitarbeiter laut Reuters, nach seinem Weggang keine Tesla-Daten mehr genutzt oder an XMotors weitergegeben zu haben. Außerdem arbeite er bereits nicht mehr für das chinesische Unternehmen. Xpeng erklärte, geistiges Eigentum zu respektieren und auf eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu vertrauen.