Bild: CCTV 13
In den chinesischen Medien wird aktuell berichtet (via Electrek), dass der erste tödliche Unfall in einem Model S nicht im Mai in den USA stattgefunden hat, sondern bereits im Januar in China. Wie es heißt, wird der Fall seit Anfang des Jahres von den Behörden untersucht, die Familie des Verstorbenen hatte Tesla China anschließend im Juli verklagt.
Bei dem Unfallopfer handelt es sich um einen 23-jährigen Chinesen, der das Fahrzeug seines Vaters ausgeliehen hatte. Durch eine im Model S eingebaute Dashcam wird der Unfallhergang ersichtlich. Demnach fuhr der Fahrer frontal gegen ein Straßenreinigungsfahrzeug, welches sich am linken Fahrbahnrand befand, aber noch zum großen Teil die linke Spur einnahm.
Der Fahrer fuhr auf einer Hauptverkehrsstraße im Bezirk von Hongkong und Macau mit entsprechendem Tempo entlang. Wie in den Aufzeichnungen zu sehen und von der Polizei bestätigt, wurde die Bremse vom Fahrer vor dem Aufprall nicht betätigt. Aus diesem Grund geht man davon aus, dass der Autopilot während der Fahrt aktiviert war.
Die Familie des Fahrers hat Tesla vor dem Volksgericht in Peking verklagt. Sie ist der Meinung, dass Tesla die Verantwortung dafür übernehmen muss, dass der Autopilot den Unfall nicht verhindert hat. Tesla hat sich gegenüber Electrek indes geäußert und erklärt, dass man aufgrund des Schadens die Log-Datei nicht auswerten konnte, man aber auch trotz mehrmaliger Bemühungen keine weiteren Informationen von den Angehörigen diesbezüglich erhalten hat.
Tesla zählt deshalb diesen Unfall mit Todesfolge nicht zu denjenigen Unfällen, bei denen der Autopilot aktiviert war. Noch am vergangenen Sonntag erklärte Elon Musk in einem Conference Call zum Autopiloten, dass es lediglich einen tödlichen Unfall bei den bisher 200 Millionen zurückgelegten Kilometern aller Tesla-Fahrer mit Autopilot gab.
Der Unfall aus China erinnert an einen anderen Unfall aus der Schweiz, der sich Ende Mai dieses Jahres abgespielt hat. Dieser Unfall ist zwar deutlich glimpflicher ausgegangen, dabei ist jedoch ebenfalls ein Model S mit eingeschaltetem Autopilot gegen ein stehenden Transporter gefahren, da das vorausfahrende und vom Autopiloten gefolgte Fahrzeug diesen Transporter kurz davor umfahren hat.
Tesla hat mit dem kommenden Autopilot-Update v8.0 angekündigt, den Radar des Systems ebenfalls als primären Kontrollsensor zu nutzen, der ohne Bestätigung durch die Kamera ein Bremsmanöver einleiten kann. Möglicherweise könnten damit solche Unfälle verhindert werden, da der Radar um oder sogar unter einem vorausfahrenden Fahrzeug sehen kann und kommende Hindernisse erkennt.