Schon seit 1927 bestimmt die Redaktion des US-Magazins regelmäßig eine Person of the Year (bis 1999 Man of the Year), aber so bunt wie dieses Jahr dürfte sich das Porträt dazu noch nie gelesen habe. Denn die Wahl fiel auf Elon Musk, und der ist nicht nur Chef von Tesla und SpaceX (sowie Boring und Neuralink), sondern auch „Clown, Genie, Edgelord, Visionär, Industrieller, Showmann, Flegel“, wie es in dem langen Text über ihn heißt.
Musk reicher als je ein Mensch zuvor
Zum Mann oder seit 1999 zur Person des Jahres wird bei Time, wer sich im zurückliegenden Jahr als am einflussreichsten erwiesen hat. Das kann durchaus auch im negativen Sinn gemeint sein, wie die Redaktion gelegentlich betonen muss. Jedoch überwiegen die positiven Personen, und auch die Time-Auseinandersetzung mit Musk fällt insgesamt gewogen aus. „Er ist der Mann, der unseren Planeten retten und einen neuen für uns bewohnbar machen will“, heißt es darin zum Beispiel.
Tatsächlich gibt es über Musk sowohl viel zu erzählen als auch viel zu sagen. Auf Twitter gibt er manchmal privateste Einblicke und benimmt sich bisweilen einfach schlecht. Parallel dazu räumt er an mehr als einer Front geschäftlich ab. Mit SpaceX, hält Time fest, hat er Boeing und andere Größen übersprungen und bestimmt jetzt die Zukunft der US-Raumfahrt. Und Tesla gehören zwei Drittel des von dem Unternehmen praktisch selbst geschaffenen Marktes für Elektroautos. Mit seinen Beteiligungen an beiden beträgt Musks Vermögen mehr als 250 Milliarden Dollar. Damit ist er nicht nur der reichste Mensch der Welt, sondern auch der reichste, den es je gab.
Das Time-Porträt über Elon Musk anlässlich der Wahl zur einflussreichsten Person 2021 ist viele Seiten lang. Wer den Multi-Unternehmer mit den vielen Facetten noch nicht gut kennt, findet fast eine vollständige Biografie darin, einschließlich kurzer Historien von Tesla und SpaceX. Teil des Pakets ist auch ein Video-Beitrag, in dem Musk bei SpaceX in Boca Chica über sich und sein Wirken befragt wird und Time-Mitarbeiter über Eindrücke von ihm sprechen.
Wagemutige Ziele für bessere Zukunft
In einem eigenen Beitrag stellt zudem der bekannte Autor Walter Isaacscon, der derzeit an einer Musk-Biografie arbeitet, ihn in eine Reihe mit Innovatoren von Thomas Edison bis Steve Jobs – aber stärker als diese anderen sei er von seinen Missionen für die Menschheit getrieben. Mit Tesla, SpaceX und anderen Unternehmen verfolgte Musk wagemutige Ziele und könne auch scheitern, schreibt Isaacscon. Derzeit aber sei er die wichtigste Person, wenn es darum geht, Innovationen für eine bessere Zukunft zu entwickeln und umzusetzen.