Bild: @UnpluggedTesla
Wie macht man einen am Boden zerstörten Rennfahrer wieder glücklich? Indem man ihm sein Rennauto zurückgibt. Das gilt jedenfalls offensichtlich für Randy Pobst, der zuvor glaubte, mit einem schweren Crash in der Qualifizierung alle Chancen auf den angestrebten Rekord bei dem Berg-Rennen Pikes Peak in einem Tesla Model 3 Performance verspielt zu haben. Der Tesla wurde nach einem Abflug in einer Kurve schwer beschädigt – doch dann meldete sein Tuner Unplugged Performance überraschend, ihn mit Hilfe eines schnell gekauften zweiten Model 3 bis Sonntag wieder aufzubauen. Pobst, der die Schuld für den Unfall komplett auf sich nahm, zeigte sich hoch erfreut darüber und fieberte dem Rennen entgegen.
Tesla-Rennfahrer nach Crash zerknirscht
Beim Qualifying auf einem unteren Teil der Strecke über insgesamt 1440 Höhen-Meter am Dienstag hatte Pobst mit dem von Unplugged Performance (UP) eigens für Pikes Peak umgebauten Tesla Model 3 noch gemacht, was er vorhatte: Er fuhr die mit Abstand schnellste Zeit in seiner Klasse (während ein anderes Tesla Model 3 schon dabei einen Unfall hatte). Am Mittwoch aber ging Pobst laut UP eine Kurve mit Mulde davor selbst zu aggressiv an, flog von der Fahrbahn und setzte mit der Front unsanft auf harter Erde auf. Der Tuner meldete daraufhin, damit habe sich der Rekord-Versuch für diesen Sonntag erledigt. Pobst zeigte sich später auf YouTube zerknirscht und traurig und sagte, er sei ganz einfach zu schnell für die bekannt schlechte Straße gefahren – und das in der ersten Test-Runde.
Nur kurz musste Pobst auf Twitter dann seinen Tesla gegen Kommentatoren verteidigen, die aus verschiedenen Gründen dem Model 3 die Schuld an dem Unfall geben. Ein Favorit war das Fehlen von Motor-Geräuschen, weshalb Elektroautos anders als Verbrenner keine akustische Rückmeldung zur Geschwindigkeit gäben. Dabei ist der Antrieb des Tesla zum Beispiel in einem Innen-Video des Unfalls durchaus zu hören, steht aber im Vergleich zu einem anhaltenden Rauschen zumindest für das Mikrofon an der Kamera tatsächlich im Hintergrund.
Doch in diese Debatte mischte sich schon bald die Nachricht, dass Unplugged Performance es doch noch einmal versuchen will. Pobst schrieb auf Instagram von „Wunder-Reparaturen“ an dem Tesla Model 3 und zeigte es mit nacktem Boden auf einer Hebe-Bühne. Eine Werkstatt in der Nähe, interessanterweise offenbar zu einem Porsche-Händler gehörend, habe die Türen für UP die ganze Nacht lang offen gehalten. Die Stimmung habe sich komplett gedreht – „wir kommen zurück“.
Tesla Model 3 wieder im Rennen
Der Pikes Peak International Hill Climb ist eines der ältesten Auto-Rennen in den USA – und vor allem für Verbrenner schwierig, weil die angesaugte Luft auf bis zu 4302 Metern Höhe immer dünner wird. Den absoluten Rekord dort hält denn auch bereits ein Elektroauto, allerdings mit dem ID.R von Volkswagen eines, das eigens dafür gebaut wurde. In knapp 8 Minuten brachte es 2018 die rund 20 Berg-Kilometer hinter sich. Pobst strebt – nach der so tiefen wie kurzen Crash-Enttäuschung – jetzt wieder eine Zeit unter 10 Minuten in dem Tesla Model 3 an. Damit wäre er rund 2 Minuten schneller als der bisherige Rekordhalter unter den modifizierten Serien-Elektroautos, ein Tesla Model S Performance.