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Von der chinesischen Stadt Wuhan ausgehend breiten sich weiter die Infektionen mit einem neuen Corona-Virus aus. Auf Anordnung der Regierung haben viele der Fabriken im Land nach dem dortigen Neujahrstag die Produktion noch nicht wieder aufgenommen – unter ihnen auch die Gigafactory von Tesla in Schanghai, wie Finanzvorstand Zachary Kirkhorn bei der Telefonkonferenz zu den Tesla-Zahlen 2019 bekanntgab. Die Produktion in Schanghai werde sich um eine bis eineinhalb Wochen verzögern, sagte Kirkhorn. Und Tesla beobachte genau, ob es vielleicht auch zu Störungen in der Lieferkette für das Stammwerk in den USA komme.
Derzeit erwartet der Tesla-Finanzchef, dass sich die Ende 2019 aufgenommene Serienproduktion in der chinesischen Gigafactory um eine bis eineinhalb Wochen verzögert. Dies werde aber keine großen Auswirkungen auf die Profitabilität im ersten Quartal 2020 haben, weil der Gewinnbeitrag durch das Model 3 aus Schanghai noch gering sei. Im aktuellen Quartalsbericht von Tesla ist die Kapazität der dortigen Gigafactory mit 150.000 Fahrzeugen pro Jahr angegeben.
Bei weitem nicht nur Tesla ist von den Versuchen betroffen, die Verbreitung des Virus durch Werksschließungen und Reisebeschränkungen zu hemmen. Die Autohersteller Toyota, Geely und Volvo mussten Fabriken in China ebenso schließen wie Restaurant-Ketten ihre Filialen und Google seine Büros in dem Land. Apple macht sich Sorgen um die Produktion seiner iPhones, die fast sämtlich aus China kommen.
Laut einem Bericht der Deutschen Welle gibt es bereits Schätzungen, nach denen die wirtschaftlichen Schäden durch Störungen globalen Handels und Reiseverkehrs die durch die SARS-Epidemie übersteigen könnten. SARS war 2002 ebenfalls in Asien ausgebrochen und erst nach neun Monaten im Griff. Damals gab es 800.000 Infizierte und 775 Tote, die meisten in China und Hongkong. Von der neuen Corona-Epidemie sind bislang 9600 Menschen betroffen, 200 sollen gestorben sein, berichtet Focus online.
Aktuell fürchtet Apple um die Belieferung mit iPhones und Tesla weiß laut CFO Kirkhorn noch nicht sicher, wie sehr die Produktion in Fremont unter ausbleibendem Nachschub aus China betroffen sein könnte. Beides zeigt, wie viel vernetzter die Welt trotz der Handelsquerelen zwischen USA und China geworden ist – und wie die Bedeutung von China auch in der Technologie-Weltwirtschaft zunimmt.