Bild: X-Prize
Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk hat sein Wort gehalten, wenn auch mit etwas Verspätung: Am 22. Januar kündigte er an, 100 Millionen Dollar seines riesigen Vermögens für einen Wettbewerb um die beste Technologie zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre zu spenden. Details dazu sollten bis Ende der Woche folgen, ließen allerdings zunächst auf sich warten. Am Montag aber veröffentlichte die X-Prize Foundation, die seit 1994 ähnliche Wettbewerbe organisiert, tatsächlich nähere Informationen zu dem Vorhaben von Musk.
Tesla-Chef will CO2 entfernen lassen
Mit Tesla will Musk das Transportwesen und darüber hinaus das ganze weltweite Energie-System CO2-ärmer machen, doch das wird möglicherweise nicht reichen oder schnell genug gehen. Laut der X-Prize Foundation schätzen die weltweit führenden Wissenschaftler, dass bis 2030 pro Jahr 6 Gigatonnen des Treibhaus-Gases aus der Atmosphäre entfernt werden müssen und bis 2050 sogar 10 Gigatonnen pro Jahr. Und genau darum, das möglichst effizient und im großen Maßstab zu tun, geht es in dem neuen Wettbewerb des Tesla-Chefs.
Bezeichnet wird er als X-Prize Carbon Removal und ist nach Angaben der Stiftung der größte dieser Art der Geschichte, finanziert von Musk und seiner eigenen Stiftung, der Musk Foundation. Teilnehmen können laut der Beschreibung Innovatoren und Teams aus der ganzen Welt. Sie sollen Lösungen entwickeln und demonstrieren, die Kohlendioxid direkt aus der Atmosphäre oder den Meeren entfernen und es umweltfreundlich sowie sicher aufbewahren. Außerdem müssen die vorgeschlagenen Lösungen dafür geeignet sein, bis zu einem Einsatz im Gigatonnen-Bereich skaliert zu werden.
https://twitter.com/xprize/status/1358780911370842114
Die eigentliche Anmeldung zu dem Wettbewerb beginnt laut X-Prize erst am 22. April als dem Earth Day. Dann sollen auch noch detailliertere Informationen bereitgestellt werden. Einige Grundregeln und die Verteilung der insgesamt 100 Millionen Dollar aus dem Vermögen des Tesla-Chefs beschrieb die Stiftung aber schon jetzt.
50 Mio. Dollar für Gesamtsieger
So müssen teilnehmende Teams einen überprüfbaren Prototypen zeigen, der mindestens 1 Tonne Kohlendioxid pro Tag entfernen kann, und belegen, dass eine wirtschaftliche Skalierung auf das Gigatonnen-Niveau möglich ist. Als Hauptkriterium werden die Gesamtkosten pro Tonne CO2 bewertet, wobei X-Prize auch mögliche zusätzliche Umwelt-Vorteile und durch das jeweilige Verfahren entstehende Produkte berücksichtigen will. Auch die Dauer der Aufbewahrung spielt eine Rolle. Mindestens 100 Jahre sind laut der Stiftung „wünschenswert“.
Zudem soll Musks Geld in Stufen vergeben werden. Nach 18 Monaten wird eine Jury den bis dahin 15 besten Teams je 1 Million Dollar für ihre weitere Arbeit zur Verfügung stellen, schreibt X-Prize. Das soll eine Unterstützung dabei sein, größere Demonstrationsanlagen für den Endpreis aufzubauen. Zusätzlich vergibt die Stiftung in dieser Phase 25 Stipendien von je 200.000 Dollar für studentische Teams in dem Wettbewerb. Damit bleiben 80 Millionen Dollar vom Tesla-CEO übrig. 50 Millionen Dollar davon sollen an das letztliche Sieger-Team gehen, 20 Millionen Dollar an die Zweitplatzierten und die restlichen 10 Millionen Dollar an die Dritten. Am Earth Day 2025, also nach insgesamt vier Jahren, endet der Wettbewerb.