Bild: caroftheyear.org
Auszeichungen als Auto des Jahres gibt es in leicht unterschiedlichen Zuschnitten mittlerweile viele, doch der seit 1963 von europäischen Medien vergebene Titel Car of the Year zählt zu den ältesten und begehrtesten. Kandidaten dafür sind alle Modelle, die in den zwölf Monaten zuvor auf den Markt gekommen und in mindestens fünf Ländern Europas erhältlich sind. Damit wäre auch das Tesla Model Y in Frage gekommen, und tatsächlich gewann zum zweiten Mal ein Elektroauto, aber erneut nicht von Tesla: Zum Car of the Year 2022 bestimmte die Journalisten-Jury den Kia EV6.
Tesla Model Y nicht im Finale
Dass nach dem Jaguar i-Pace für 2019 in diesem Jahr erneut ein Elektroauto die begehrte Trophäe gewinnen würde, war schon fast klar, als die Jury im vergangenen November die Liste ihrer Finalisten für 2022 veröffentlichte: Mit Cupra Born, Ford Mustang Mach-E, Hyundai Ioniq 5, Kia EV6, Renault Megane E-Tech und Skoda Enyaq iV standen sechs reine Elektroautos darauf, einziger Verbrenner-Vertreter war der Peugeot 308, den es erst ab 2023 nur mit Akku geben soll. Das Tesla Model Y, in Europa im vergangenen Spätsommer gestartet, stand auf der Gesamtliste für das Car of the Year 2022, schaffte es aber aus ungenannten Gründen nicht ins Finale.
Gewonnen hat jedenfalls der Kia EV6. Mit neuem Logo und neuem Design habe sich die Marke Anfang 2021 neu erfunden, schreibt die Jury dazu, und der EV6 sei der erste Vertreter dieses neuen Auftritts. Gelobt werden seine „erfreuliche Performance“, schnelles Laden, die Fähigkeit, Strom aus dem Fahrakku an externe Verbraucher abzugeben und das „beispiellose Niveau an Konnektivität und Sicherheit“.
Kia EV übertrifft Verwandten Ioniq 5
Mehrere Mitglieder der Jury zogen Vergleiche mit dem Hyundai Ioniq 5, der aus demselben Konzern kommt und auf derselben Plattform basiert. Dieses Elektroauto erreichte letztlich Platz 3, hinter dem Megane E-Tech, mit dem Renault die Kompaktklasse elektrisieren will. Im Vergleich zum Ioniq 5 bescheinigten die Tester dem Sieger EV6 ein noch besseres Fahrverhalten und Design. Wie die restlichen Finalisten hinter dem Trio an der Spitze abgeschnitten haben, ist der Mitteilung zum diesjährigen Car of the Year nicht zu entnehmen.
Für 2023 werden angesichts ihrer Dominanz schon in diesem Jahr vielleicht nur noch reine Elektroautos in das Finale kommen. Eines von Tesla dürfte aber erneut nicht darunter sein. Denn bis dahin ist zwar mit dem Start des Model Y aus der deutschen Gigafactory zu rechnen, aber nicht mit einem komplett neuen Modell, wie es für die Berücksichtigung bei Car of the Year verlangt wird.
