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Elektroauto-Markt China: BYD im 1. Halbjahr weit vor Tesla, deutsche Marken abgeschlagen

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Mit Senkungen um etwa 10 Prozent bei Model 3 und Model Y brachte Tesla Anfang dieses Jahres das Elektroauto-Preisgefüge in China in Bewegung – rund 30 Marken schlossen sich an und machten ihrerseits 100 Modelle billiger, und eine Vereinbarung, zukünftig auf „abnormale Preise“ zu verzichten, hielt Anfang Juli nur wenige Tage. Jetzt liegen die chinesischen Verkaufszahlen für das umkämpfte erste Halbjahr 2023 vor. Sie zeigen, dass BYD in China immer noch an der Spitze vor Tesla liegt und deutsche Marken nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Aion-Elektroautos kommen Tesla näher

Insgesamt kaufen Kunden in China von diesem Januar bis Juni knapp 3,1 Millionen New Energy Vehicles (NEV – reine Elektroauto und Plugin-Hybride), ein Anstieg von 37,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, geht aus Berichten lokaler Medien hervor. Fahrzeuge nur mit Akku-Antrieb machten 68 Prozent der NEV-Verkäufe aus und verzeichneten damit 19,8 Prozent Wachstum gegenüber der ersten Hälfte von 2022. Anders als in Europa war die Zunahme bei Plugin-Hybriden also stärker.

Mit rund 1,15 Millionen führte BYD den gesamten NEV-Verkauf in China im ersten Halbjahr 2023 mit großem Abstand an. Gut jedes zweite dieser Fahrzeuge war ein reines Elektroauto, sodass der lokale Hersteller auf seinem Heimatmarkt Tesla auch in der engeren Kategorie weit übertraf: Die China-Verkäufe des US-Unternehmens beliefen sich in dem Zeitraum auf rund 294.000 Stück.

Damit verkaufte Tesla in dem Land weniger als halb so viele reine Elektroautos wie BYD. Auf Platz 3 folgte im ersten Halbjahr 2023 ein weiterer lokaler Hersteller, der nur in diesem Segment aktiv ist: die GAC-Tochter Aion, die Tesla unter anderem mit einem eigenen Elektroauto im Roadster-Format Konkurrenz macht. Mit den bisherigen Modellen kam sie von Januar bis Juni auf knapp 210.000 verkaufte Einheiten, also etwa ein Drittel der BYD-Zahl.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die offensichtlichste Veränderung das schwache Abschneiden der Hersteller von Klein-Elektroautos, die unter hohen Lithium- und niedrigen NEV-Kreditpreisen litten. SGMW fiel aus den Top-3 und war zusammen mit Hozon Neta, einem anderen bekannten Anbieter in dem Segment, der einzige große Hersteller mit einem Minus im Jahresvergleich. Immerhin in den Top-10 konnte sich SGMW, ein Joint-Venture mit GM-Beteiligung, halten – als neben Tesla zweites nicht-lokales Unternehmen.

NEV-Verkäufe von Volkswagen gesunken

Von deutschen Marken dagegen war auf dem chinesischen NEV-Markt weiterhin relativ wenig zu sehen. Die höchsten Verkäufe erzielte mit rund 68.000 Stück und darunter gut zwei Dritteln reinen Elektroautos Volkswagen; das waren allerdings sogar 18,9 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022. BMW verkaufte in China 46.429 NEV, was Platz 2 unter den deutschen Marken bedeutete. Mercedes und Audi folgten mit je weniger als 20.000 verkauften Einheiten. Die VW-Marke will nach aktuellen Berichten mangels Elektroauto-Erfolgen enger mit dem chinesischen Staatskonzern SAIC kooperieren.

Beim Blick auf die Modelle zeigt sich ein ähnliches Bild. Die höchsten Verkäufe unter allen NEV verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 das Tesla Model Y, gefolgt von BYD Dolphin und Song+, also einem rein elektrischen und einem hybriden Auto. Mit dem Model Y stellte Tesla das einzige Modell, das auf mehr als 200.000 Verkäufe kam. Das Model 3 landete mit gut 90.000 Verkäufen noch auf Platz 9. Ansonsten sind in den Top-10 weitere Elektroautos von BYD und Aion sowie das SGMW Mini EV zu finden. Bestverkauftes Modell mit deutschem Anteil war mit rund 22.500 Stück der Smart #1 von Mercedes und Geely, gefolgt von BMW iX3 und i3.

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