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„Elon Mode“ unter der Lupe: NHTSA hat Fragen zu Tesla-Autopilot ohne Lenkrad-Quengeln

tesla model-s plaid cockpit yoke

Bild: Tesla (Yoke-Steuer in Model S)

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Wie der nach ihm benannte Sondermodus für das Autopilot-System funktioniert, demonstrierte Tesla-CEO Elon Musk vor kurzem quasi nebenbei, indem er eine 45-minütige Fahrt mit der neuesten Version der Beta-Software FSD dafür live auf seinem Dienst X übertrug: In der rechten Hand hält er das Smartphone zum Streamen, und die linke ist nicht immer erkennbar am Yoke-Lenkrad, aber anders als normale Fahrer wird der Tesla-Chef nicht aufgefordert, es zum Beweis seiner Anwesenheit zu bewegen. Ein Hacker gab dieser Besonderheit den Namen „Elon Mode“ – und jetzt interessiert sich auch die US-Verkehrsbehörde NHTSA dafür.

Musk-Modus ohne Lenkrad-Quengeln

Die Bezeichnung machte in diesem Juni schon einmal die Runde, nachdem der IT-Experte @greentheonly auf X (damals noch Twitter) darüber berichtet hatte: Auf einer längeren Fahrt wollte er die Beta-Software FSD für das Autopilot-System ausprobieren, ohne ständig an das Festhalten des Lenkrads erinnert zu werden. Also aktivierte er mit seinen speziellen Mitteln das, was er dann als Elon Mode bezeichnete: eine normalerweise nicht zugängliche Einstellung, bei der diese Fahrer-Kontrolle wegfällt.

Den offiziellen Namen dafür verriet @greentheonly laut einem Bericht des Blogs Electrek nicht, sagte aber, er lasse erkennen, dass der Spezialmodus für Tests durch Führungskräfte gedacht ist. Der Tesla-Kenner ging davon aus, dass unter anderem CEO Musk ihn nutzt – was nach dem Live-Video ohne das bekannte Lenkrad-Quengeln („nag“) von vergangenem Wochenende als bestätigt gelten kann.

Allerdings scheint die Verkehrsbehörde NHTSA den Verdacht zu haben, dass der spezielle Autopilot-Modus nicht nur Musk, anderen hohen Managern und Hackern mit besonderen Kenntnissen zugänglich ist. Denn wie in dieser Woche bekannt wurde, forderte sie Ende Juli nähere Informationen dazu von Tesla an. Diese „special order“ erging im Rahmen einer breiten Untersuchung des Autopilot-Systems, die schon seit Mitte 2021 läuft.

Unter anderem wollte die Behörde jetzt wissen, wann zuerst interne und dann Kunden-Fahrzeuge bei Tesla das Update bekommen haben, mit dem sich das Autopilot-Quengeln ausschalten lässt. Sie geht also offenbar davon aus oder hat Anhaltspunkte dafür, dass der Kreis der „elon mode“-Nutzer über interne Tests hinaus ausgeweitet wurde. Ohne die Bezeichnung zu verwenden, verlangt sie außerdem Auskunft darüber, auf wie vielen Fahrzeugen die entsprechende Software installiert ist und der Modus aktiviert wurde.

Verfahren um Tesla-Autopilot endet

Als Frist für Antworten von Tesla ist in dem NHTSA-Schreiben der 25. August angegeben. Laut einem weiteren Dokument hat das Unternehmen darauf auch reagiert, aber eine vertrauliche Behandlung für sämtliche Angaben verlangt. Das Gleiche gilt für Nachfragen der Behörde bei Tesla im selben Verfahren, über die in diesem Juli berichtet wurde. Darin geht es unter anderem darum, ob das Autopilot-System streng genug darauf achtet, dass die Person am Steuer bei der Nutzung trotzdem auf die Straße achtet. In dem Tesla-Verfahren werde es relativ bald eine Entscheidung geben, sagte die amtierende NHTSA-Chefin vor kurzem.

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