Wie vor zwei Wochen angekündigt, aber ohne den Besuch bei dem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, hat Tesla-CEO Elon Musk am Freitagabend eine Live-Demo auf seiner Plattform X veranstaltet: Begleitet von einer nicht vorgestellten Person als Beifahrer fuhr er in einem Tesla 45 Minuten lang durch Kalifornien – mit der Besonderheit, dass das Auto meist nicht von ihm gesteuert wurde, sondern von der Beta-Software FSD in der noch nicht öffentlichen Version 12. Über weite Teile war die Fahrt ereignisarm. Einmal musste Musk allerdings verhindern, dass sein Tesla eine rote Ampel ignoriert.
Musk muss FSD-Tesla einmal stoppen
Die Live-Fahrt begann am neuen Engineering-Hauptsitz von Tesla in Palo Alto, wo früher der Computer-Pionier Hewlett-Packard angesiedelt war. Nachdem er den Live-Stream in mäßiger Video-Qualität gestartet hat, erklärt Musk, dass es sich bei der zu demonstrierenden Software um FSD-Version 12 handelt, die von Anfang bis Ende mit künstlicher Intelligenz realisiert sei. Diese weitere grundlegende Veränderung hatte er Mitte des Monats angekündigt.
Die live übertragene Testfahrt damit sollte eigentlich schon vor zwei Wochen stattfinden – in Kombination mit einem Besuch beim Haus von Zuckerberg in Palo Alto, den der Tesla-Chef zu einem Käfig-Kampf aufgefordert hat. Die Fahrt am Freitag führte dann zumindest in die Nähe der Zuckerberg-Adresse, wie der Tesla-Chef sagt, aber er unternimmt keinen Versuch, bei ihm zu klingeln. Wie der Herausgeforderte auf einer eigenen Plattform Threads schrieb, wäre er ohnehin nicht da gewesen. Musk bezeichnete ihn anschließend auf X erneut als Feigling.
— Elon Musk (@elonmusk) August 26, 2023
Während der Fahrt kommentierte er hauptsächlich das Geschehen und gab weitere Erklärungen zu der FSD-Überarbeitung ab. Gleich am Anfang muss die Software eine Baustelle meistern, die sie nach Angaben von Musk nie zuvor gesehen hat, und folgt ohne Probleme den abgesteckten Spuren. Nach knapp 20 Minuten passiert allerdings etwas, das dafür spricht, dass die Tesla-KI die reale Welt noch nicht im Griff hat: An einer Kreuzung mit mehreren Spuren zeigt nur die Ampel für Linksabbieger Grün, aber die Software will über die rote für die eigene Richtung geradeaus losfahren.
Version 12 ohne Ampel-Programmierung
„Oh, Intervention, sorry“, kommentiert Musk das lachend. Es sei die erste auf der gesamten Fahrt gewesen und der Grund dafür, dass die Version 12 der Beta-Software noch nicht in den öffentlichen Test gegeben worden sei. Weitere mehrspurige Kreuzungen mit Ampeln nimmt der Tesla mit dem CEO als Aufpasser am Steuer aber korrekt und schafft es zum Beispiel auch, von einer endenden Spur auf die benachbarte mit mehreren anderen Autos einzufädeln. Für die Ampeln befinde sich keine Zeile Code mehr in der Software, erklärt Musk dazu, weil alles auf KI basiert. Am festgelegten Ziel parkt der Tesla eigenständig am Straßenrand, und dann geht es ohne weitere Intervention zurück zum Ausgangsort.