Bild: Tesla (Symbolbild)
Das von Tesla-CEO Elon Musk für Ende 2020 angekündigte Software-Updates zu Weihnachten fiel eher enttäuschend aus. Zwar brachte die Aktualisierung eine neue Spaß-Funktion für Besitzer der Elektroautos in Nordamerika und zusätzliche Spiele für alle, doch Musk räumte selbst ein, dass nicht alles Geplante rechtzeitig fertiggestellt werden konnte. Für eine Gruppe, die sich sonst eher vernachlässigt fühlt, enthielt die Weihnachtssoftware allerdings tatsächlich eine erfreuliche Überraschung: Besitzer älterer Model S und Model X, deren Ladeleistung vorher zum Teil herabgesetzt worden war.
Lange Diskussion im Tesla-Forum
Wer aktuell einen der beiden Premium-Teslas kauft, muss sich darüber im Klaren sein, dass darin zum Teil ältere Technik steckt als im Model 3 oder Model Y. Das gilt zum Beispiel für den Akku, der noch aus Zellen im früheren Standard-Format 18650 von Panasonic besteht. Vermutlich um diese zu schonen, begrenzte Tesla ab einem bestimmten Wert oder algorithmisch gesteuert die maximal nutzbare Leistung an Superchargern und anderen schnellen Ladestationen. So wurde jedenfalls vielfach berichtet – eine offizielle Bestätigung seitens Tesla oder gar genauere Angaben gab es nie. Seit 2018 weist das Unternehmen im Handbuch darauf hin, dass zu viel Supercharging auf Kosten der Ladeleistung gehen kann.
Ebenfalls hauptsächlich auf Berichten von Tesla-Besitzern basiert die Information, dass es mit der Drosselung jetzt vorbei sein soll: Mit Verbreitung der Software ab 2020.48.26 um Weihnachten mehrten sich im Internet die Meldungen, dass das Laden wieder schneller vor sich gehe. Eine Diskussion zu dem Thema im deutschen Forum Tesla Fahrer und Freunde (TFF) umfasst nahezu 1900 Beiträge seit Mai 2017. In den neueren davon ist ebenfalls mehrfach von wieder schnellerem Laden bei zuvor gedrosselten Model S und Model X die Rede.
https://mobile.twitter.com/GeorgKonjovic/status/1343239483920150530
Ein betroffener Tesla-Besitzer, der sich intensiv an der TFF-Diskussion beteiligte, brachte am vergangenen Wochenende sogar eine halb-offizielle Bestätigung für die aufgehobene Drosselung ein. Nach seiner Darstellung stammt sie vom Präsidenten des Clubs Tesla Owners UK in Großbritannien: Tesla-Vertreter hätten nach vielen Gesprächen und früheren Versprechen bestätigt, dass die Ladeleistung älterer Model S und Model X per Software wiederhergestellt worden sei.
Jüngere Model S und Model X nicht entdrosselt?
Ob das tatsächlich für alle vor 2017 gebauten Tesla Model S und Model X mit Lade-Drossel gilt, wie der Präsident schrieb, blieb zunächst offen. Im TFF meldete mindestens ein Nutzer, trotz neuer Software in seinem Model S weiter auf nicht mehr als 96 Kilowatt gekommen zu sein. Außerdem soll es auch jüngere Teslas geben, die wegen hohen Supercharging-Anteilen schon gedrosselt wurden. Nach den Worten des Club-Chefs sind diese von der weihnachtlichen Lade-Stärkung per Software nicht erfasst.